334 Siebenter Abschnitt.
855. Ein Komet in Frankreich gesehen. 20 Tage lang;
vielleicht der Halley’sehe.
875. Grosser, doch etwas ungewisser Komet; denn es wer
den von 873—878 viele, aber unter so ähnlichen Um
ständen aufgeführt, dass eine Verwechselung der Jahres
zahlen zu vermuthen ist und nur eine Erscheinung zum
Grunde zu liegen scheint.
891. Langgeschweifter Komet (100° nach den Chinesen),
doch ist das Ganze sehr ungewiss. Pingre hielt ihn mit
dem von 1532 und 1661 für identisch, was sich um
1790 herum hätte bestätigen müssen.*)
895. Hier setzen chinesische Berichte (Ma-tuon-liri) einen
Schweif anfangs von 100, später (1. August) von 300°.
Wie soll man dies verstehen? Mehr als 180° sind ja
vom Himmel nie gleichzeitig sichtbar, und nur eine ganz
ungewöhnliche Nähe bei der Erde könnte einen Schweif
von nahe 180° erklären, und diese kann wohl einen
Tag, aber nicht 37 Tage, während welcher der Schweif
fortwährend gewachsen sein soll, anhalten. — Vielleicht
ist das Ganze eine Verwechselung mit 891, denn auch
die Zeitbestimmungen wollen nicht wohl passen.
905. 931. Grosse Kometen, aber Verwirrung und Wider
spruch in den Berichten. Kur des ersteren erwähnen
die Chinesen und setzen seinen Schweif über 100° lang.
— War der von 931 etwa der Halley'sehe?
939. Die Welt (d. h, Frankreich und Nord-Italien) ward
durch eine totale Sonnenfinsterniss in Angst und Schrecken
versetzt (Luitprand), und zum üeberfluss kam noch ein
Komet hinzu mit entsetzlichem Schweife, 8 Tage lang
sichtbar.
942. Komet am westlichen Himmel mit einem Schweife wie
eine feurige Bauchsäule. Eine grosse Kinderpest wird
ihm zugeschrieben. Von 939—945 hat jedes Jahr seinen
Kometen und von allen wird nahe dasselbe gesagt —
also wohl Jahreszahlverwechselung,
975. Grosser Bartkomet (nach Cedrenes), In Italien und
Constantinopel vom August bis October sichtbar. Mail-
*) Der Fall, dass ein erwarteter Komet nicht erschien, ist keines-
weges selten, aber sehr wohl erklärlich. Wenn die Zeit seiner Wieder
erscheinung nur beiläufig bekannt und nicht mindestens der Monat ge
wiss ist, so ist es unmöglich, den geocenIrischen Ort einigermassen
voraus zu bestimmen. Dann hängt sein Auffinden vom Zufall ab, und
überdies kann seine Stellung gegen Erde und Sonne so beschaffen sein,
dass er sich uns gänzlich entziehen muss.