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Siebenter Abschnitt.
Hülfsmitteln, und Pingre konnte diese Bebachtungen
nicht mit den europäischen zu einer Bahn vereinigen.
Deshalb versuchte Burckhardt (Conn. des temps 1821) eine
elliptische Bahn, welche die Oerter vor und nach dem
Perihel ziemlich gut vereinigt, aber freilich eine Um
laufszeit von nur 5,02545 Jahren giebt, wobei es doch
sehr auffallend erscheinen muss, dass man ihn seitdem
in 18 Perihelien nicht wieder gesehen hat. Die Annahme,
dass seine Bahn durch Störungen gänzlich verändert
worden sei, ist nicht wohl statthaft, denn von Jupiter
(dem Hauptstörer der Kometen) blieb er sowohl in den
nächsten als in den folgenden Aphelien stets sehr weit
entfernt; in anderen Punkten der Bahn kommt er nur
Mars und den kleinen Planeten zuweilen nahe, doch diese
können nie bedeutend einwirken, und so wäre zwar eine
Verzögerung oder Beschleunigung von einigen Tagen,
nicht aber ein gänzliches Ausbleiben, zu erwarten ge
wesen. Ueberdiess war der Komet bis zum 12. Mai
dem blossen Auge sichtbar, und nach BurckhardVs Be
rechnung musste er eine kleine Reihe von Umläufen hin
durch nahe dieselbe Stellung gegen Erde und Sonne bei
der Rückkehr haben. Es scheint demnach nicht, dass
wir die Ellipticität dieses Kometen näher kennen gelernt
haben.
1769. (80.) Ein schöner grosser Komet. Messier entdeckte
ihn am 8. August und beobachtete ihn bis zum 1. De-
cember. Er entfaltete besonders gegen die Mitte des
Septembers einen äusserst prachtvollen Schweif. In den
tropischen Gegenden, wo die Heiterkeit des Himmels bei
weitem die unsrige übertrifft, fand man ihn bis über 90°
lang. Man vergleiche z. B. folgende Angaben:
28.
Aug.
no
i
Maskelyne
17
Messier
19,5
Pingre, Fleurieu
9.
Sept.
43°
Maskelyne
55
Messier
60
La Aux
75
Pingre, Fleurieu
11.
Sept.
90°
Pin gré
97,5
Nux.
Diese sämmtlich von geübten und sorgfältigen Beobach
tern herrübrenden Angaben zeigen deutlich, welchen
grossen Einfluss die Heiterkeit der Atmosphäre auf die
Länge des Schweifs hat. Noch mehr wird dies bestä