Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

Die Erde als Weltkörper betrachtet. 
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und da dieser Win- 
en, dem Winkel AOC 
l AC gemessen wird, so 
izahl der Grade des Bo- 
)C ebenfalls = 8 Fuss, 
>E =45°, folglich auch 
Kreisumfangs. Kennt 
Länge des Bogens AC 
n Maasse, so hat man 
sieht indess leicht, dass 
r Genauigkeit gemessen 
Bestimmung wünschens- 
durch geeignete Instru- 
Zenith an zweien unter 
sst. Setzen wir wieder 
h selbst, und gleichzei- 
enith entfernt stehe, so 
das Maass des Bogens 
g ist bei weitem grösser, 
die Grade eines Meri- 
limmel und das lineare 
der Erde zu bestimmen, 
Will man die Erde als 
•achten, so genügt die 
i sie nur astronomisch 
Will man dagegen diese 
rosse und Gestalt gleich- 
so muss man mehrere 
en messen. Nimmt man 
krechten Axen des Erd- 
uxe) von den andern ver- 
r sich gleich seien, giebt 
phäroidische Gestalt 
lipsoidische (mit ver- 
idianbögen erforderlich; 
ichenden Abweichungen 
rd man messen müssen, 
en zu messen, sind uns 
nach Maassgabe der an- 
i Resultat, als dass sie 
äte nach einem bessern 
Princip veranstaltete Messung ist die von Picard, der sie 
zwischen Paris und Amiens im J. 1669 ausführte. Bald folgten 
hierauf die Messungen Dominique Cassini’s 1683 und 1700, der 
sie von Paris bis zu den Pyrenäen fortführte. Das Resultat 
war, dass der Grad des Meridians im Süden von Frankreich 
um 71 Klafter (etwa um 1 / 800 des Ganzen) grösser sei als 
im nördlichen, und hieraus folgerte man, dass die Grade nach 
Norden zu kleiner, die Krümmung der Erdkugel also stärker 
werde, was auf eine ellipsoidische Figur der Erde deuten 
würde. Denn es sei (Fig. 6.) ABQP ein elliptischer Quadrant, in 
A das Ende der kleinen, in P das der grossen Axe, so sieht man 
leicht, dass, um gleichviel Krümmung zu bemerken, man von 
A aus nach B zu weiter zu gehen habe, als von P nach Q. Da 
nun Picard’s und Cassini’s Messungen dies Resultat ergeben 
hatten, so musste, ihre Richtigkeit vorausgesetzt, eine solche 
Figur der Erde angenommen werden. 
§ M. 
Inzwischen hatte Newton aus Gründen, die erst in den 
folgenden Kapiteln erörtert werden können, geschlossen, dass 
bei einer sich um ihre Axe bewegenden Erde das Gleichgewicht 
nur bestehen könne, wenn die Polaraxe nicht verlängert, sondern 
vielmehr verkürzt ist. Die Erde sei mithin kein Ellipsoid, auch 
keine Kugel, sondern ein Sphäroid, und er bestimmte die Grösse 
dieser Abplattung, aus theoretischen Gründen, auf l l 2S0 , wo 
bei er die Erde im Anfang als flüssig und in allen ihren 
concentrischen Schichten gleich dicht annahm. Aehnliches 
folgte auch aus der Beobachtung Bicher 1 s im J. 1672, der eine 
Pendeluhr von Paris nach Cayenne brachte und fand, dass sie 
dort ihren täglichen Gang um 2 Minuten verlangsamte. 
Näher dem Erdmittelpunkte hätte sie ihn vielmehr beschleu 
nigen müssen. 
Die französischen und englischen Gelehrten stritten fast 
ein halbes Jahrhundert lang, jene auf ihre Messungen, diese 
auf Newton’s Theorie sich berufend, bis man endlich zu der 
Ueberzeugung gelangte, dass die Differenz der Grade zwischen 
dem nördlichen und südlichen Frankreich jedenfalls zu klein 
sein müsse, um hierin sicher entscheiden zu können, und man 
machte Ludwig XY. den Vorschlag, zwei viel weiter entlegene 
Meridianbögen, nämlich am Aequator und in der Nähe des 
Poles, zu messen. In Folge dessen gingen im J. 1735 Bouguer, 
Condamine und Godin nach Peru, um auf den Hochebenen 
zwischen Tarqui und Cotchesqui einige Grade zu messen, wo 
mit sie der grossen Schwierigkeit des Terrains und der Ent 
legenheit von allen wissenschaftlichen Hülfsmitteln wegen, erst
	        
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