Die Störungen.
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Achter Abschnitt.
Die Störungen.
S- 185.
Yermöge der unbedingten Gegenseitigkeit in der an
ziehenden Wirkung der Körper unseres Sonnensystems (und
höchst wahrscheinlich des gesäumten Universums) können
weder die Bahnen selbst, was Gestalt, Grösse und Lage der
selben betrifft, unveränderlich, noch auch die Oerter der ein
zelnen Körper in diesen Bahnen genau diejenigen sein, welche
sie ohne eine solche Allgemeinheit des Gesetzes der Schwere,
bloss durch die Wirkung zweier Körper aufeinander (z. B.der
Sonne und eines Planeten) sein würden. Man ist also ge-
nöthigt, bei einer Berechnung der Oerter, wenn sie als Yor-
ausbestimmung sich durch die Beobachtungen bewähren soll,
auf diesen Umstand Rücksicht zu nehmen und die Anziehung
aller Körper gleichzeitig in Rechnung zu ziehen, nur mit
der für die Praxis nothwendigen Ausnahme derjenigen Welt
körper, deren Wirkung, sei es wegen Kleinheit ihrer Masse,
oder wegen ihrer grossen Entfernung, als verschwindend an
gesehen werden kann.
In allen bis jetzt bekannten Fällen ist nun aber einer
der in Betracht zu ziehenden Körper entweder durch seine
vielfach (mindestens tausendfach) überwiegende Masse, oder
durch seine grosse Nähe als Hauptkörper zu betrachten,
und die Bewegungen um diesen Körper erfolgen also minde
stens nahe eben so, als wirkte dieser allein, so dass die
gesammte Wirkung der übrigen wenigstens nur kleine
Unterschiede hervorbringt. Deshalb ist es in den meisten
Fällen gestattet, die Berechnung so auszuführen, dass man
zuerst den Ort, wie er durch die alleinige Wirkung des
Centralkörpers sich ergeben würde, besonders bestimmt, und
hernach die Wirkungen der übrigen Körper berechnet und
sie dem zuerst gefundenen Orte hinzu fügt (ihn verbes
sert). Hiernach findet in der Wirklichkeit nicht diejenige
Einfachheit und Gleichförmigkeit statt, die sich ausserdem