Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

Die Störungen. 
381 
Achter Abschnitt. 
Die Störungen. 
S- 185. 
Yermöge der unbedingten Gegenseitigkeit in der an 
ziehenden Wirkung der Körper unseres Sonnensystems (und 
höchst wahrscheinlich des gesäumten Universums) können 
weder die Bahnen selbst, was Gestalt, Grösse und Lage der 
selben betrifft, unveränderlich, noch auch die Oerter der ein 
zelnen Körper in diesen Bahnen genau diejenigen sein, welche 
sie ohne eine solche Allgemeinheit des Gesetzes der Schwere, 
bloss durch die Wirkung zweier Körper aufeinander (z. B.der 
Sonne und eines Planeten) sein würden. Man ist also ge- 
nöthigt, bei einer Berechnung der Oerter, wenn sie als Yor- 
ausbestimmung sich durch die Beobachtungen bewähren soll, 
auf diesen Umstand Rücksicht zu nehmen und die Anziehung 
aller Körper gleichzeitig in Rechnung zu ziehen, nur mit 
der für die Praxis nothwendigen Ausnahme derjenigen Welt 
körper, deren Wirkung, sei es wegen Kleinheit ihrer Masse, 
oder wegen ihrer grossen Entfernung, als verschwindend an 
gesehen werden kann. 
In allen bis jetzt bekannten Fällen ist nun aber einer 
der in Betracht zu ziehenden Körper entweder durch seine 
vielfach (mindestens tausendfach) überwiegende Masse, oder 
durch seine grosse Nähe als Hauptkörper zu betrachten, 
und die Bewegungen um diesen Körper erfolgen also minde 
stens nahe eben so, als wirkte dieser allein, so dass die 
gesammte Wirkung der übrigen wenigstens nur kleine 
Unterschiede hervorbringt. Deshalb ist es in den meisten 
Fällen gestattet, die Berechnung so auszuführen, dass man 
zuerst den Ort, wie er durch die alleinige Wirkung des 
Centralkörpers sich ergeben würde, besonders bestimmt, und 
hernach die Wirkungen der übrigen Körper berechnet und 
sie dem zuerst gefundenen Orte hinzu fügt (ihn verbes 
sert). Hiernach findet in der Wirklichkeit nicht diejenige 
Einfachheit und Gleichförmigkeit statt, die sich ausserdem
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.