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Achter Abschnitt.
ihnen nie etwas zu befürchten, was den Bestand des Ganzen
gefährden, oder einzelnen Gliedern desselben den Untergang
bereiten könnte, kein Zusammenstoss zweier Planeten, kein
Herabstürzen eines Satelliten auf seinen Hauptplaneten
oder eines solchen auf die Sonne; kein Hinausschleudern
eines zum System gehörenden Körpers aus den Grenzen seines
Gebietes in fremde Regionen, Sie sind überhaupt nur wich
tig für die genauere Kenntniss und Yorausbestimmung der
Oerter eines Himmelskörpers, so wie umgekehrt der Plan eten-
und Mondenmassen durch Vergleichung der Beobachtungen
mit den Yorausbestimmungen; allein sie können übergangen
werden; wenn man nur eine allgemeine Darstellung des mitt
leren Zustandes eines gegebenen Systems beabsichtigt.
Ganz anders verhält es sich nun aber mit den die Ele
mente selbst afficirenden Störungen, die gleichsam als Ge-
sammtwirkung einer Bahn auf die andere zu betrachten sind.
Ihre ungeheper grossen Perioden, die in den meisten Fällen
die historisch beglaubigte Dauer unseres Geschlechts weit über
steigen, machen es dem Forscher unmöglich, durch Beobach
tungen allein zu ihrer Bestimmung zu gelangen: er ist in
Beziehung auf sie ganz, oder doch hauptsächlich, an die Theo
rie gewiesen, er muss die feinsten und scharfsinnigsten Kunst
griffe der höheren Analysis anwenden, und gelangt damit doch
häufig genug nur zu Ausdrücken und Formeln, die entweder
unübersehbar verwickelt und weitläufig, oder wenn einfacher
und geschmeidiger, doch aus anderen Gründen nicht geeignet
sind, das wahre praktisch anwendbare Endresultat herbeizu
führen. Die Schwierigkeit wird nicht sowohl gehoben als auf
ein anderes Feld hinübergespielt: man könnte das, was sich
ergeben hat, unter gewissen Bedingungen ganz bequem an
wenden, aber diese Bedingungen sind schwer, oder gar nicht
zu erfüllen. Viel, zum Erstaunen viel, ist in unserer Zeit
darin geleistet worden. Die Hoffnung, dereinst noch alle
Schwierigkeiten auf rein theoretischem Wege gehoben zu sehen,
ist keinesweges aufzugeben; wir rücken ihr vielmehr immer
näher. Aber für beendet und abgeschlossen kann der hoch
wichtige Gegenstand noch keinesweges gelten, denn auch die
Beobachtung hat noch sehr viel zu leisten: wir müssen die
Massen selbst viel genauer als gegenwärtig kennen lernen,
denn bis jetzt sind nur die des Jupiter, Saturn und der Erde
etwa bis auf den 400—öOOsten Theil bekannt, in allen übrigen
schwanken die Werthe noch so sehr, dass man z. B. neuerdings
die bisher angenommene Merkurmasse auf etwa die Hälfte her