Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

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Neunter Abshnitt. 
Finsterniss, aber wohl in längerer Zeit, denn man hat 1842 
und 1851 wohl ähnliche, nicht aber die gleichen Formen, 
und auch nicht an denselben Stellen des Sonnenrandes, 
gesehen. Sonnen berge, wie Bianclii vermuthete, sind es 
also nicht. Uebrigens muss auch bei ihnen angenommen 
werden, dass ihr Licht zu schwach ist, um bei Anwesenheit 
der vollen Sonnenscheibe am Himmel bemerkt werden zu 
können. 
Ob zwischen diesen rothen Vorsprüngen und den Son 
nenfackeln ein Zusammenhang bestehe? ob beide Erscheinun 
gen wirklich ganz und gar auf eine zurückzuführen sind? 
Zur Entscheidung dieser Frage können die in Yitoria ge 
machten Beobachtungen keinen Beitrag liefern, denn sowohl 
vor- als nachher war der Himmel trüb, und es konnten 
keine Beobachtungen der Sonnenoberfläche erhalten werden. 
Vielleicht, dass von anderen Seiten her noch Beobachtun 
gen zur 0Öffentlichkeit gelangen, die hier einen besseren Auf 
schluss geben. 
Auf die Thier- wie auf die Pflanzenwelt machte die 
diesjährige Sonnenfinsterniss einen vergleichsweise geringen 
Eindruck, während 1851 in Brest - Litowsk dieser entschieden 
grösser war. Und doch war damals am genannten Orte und 
weit herum nichts vom Phänomen zu sehen, da der Himmel 
vollständig bedeckt blieb, während es in Vitoria klar 
vor Aller Augen stand. Dagegen war die entstehende 
Dunkelheit 1851 entschieden weit grösser als 1860, 
was durch die viel grössere Breite des Mondschattens 
seine Erklärung findet. Wir schliessen daraus, dass einzig 
die zur Tageszeit nicht passende Dunkelheit es sei, welche 
das Thier verwirrt und beunruhigt, und dass das Phä 
nomen selbst, dessen Anblick nur der nach oben schauende 
Mensch, nicht das erdgewendete Thier geniesst, damit 
unmittelbar nichts zu thun habe. Von jeder Wetterver- 
änderung, plötzlichen wie allmählichen, hat das Thier 
eine Vorempfindung, von der Sonnnenfinsterniss n i c h t. Auch 
geht in der Luft nichts vor, was irgend eine Verän 
derung bewirkte: die Thiere stehen während der Finster 
niss unter keinem anderen Einflüsse als dem der Ver 
wirrung und Furcht. Während einige, wie namentlich 
Geflügel, sich verstecken und ihren nächtlichen liuhe- 
stätten zueilen, sieht man Fledermäuse und Eachtschmetter- 
linge die Zufluchtsstätten verlassen, in denen sie während des 
Tages sich verborgen halten; und im Moment des wie 
der hervorbrechenden Lichts zeigt alles seine vorige Mun
	        
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