Die Fixsterne.
437
mit ihr das ganze zu ihr gehörende System von Planeten, Ko
meten und Monden) bewegt sich, und veranlasst dadurch schein-
h a r Bewegungen der Fixsterne. Wäre Letzteres ausschliesslich
der Fall, so würde es einen Punkt 0 des Himmels geben,
wohin die Sonne ihren Lauf richtete, alle Gestirne müssten sich
nun nach Maassgabe ihrer Entfernung mehr oder weniger
dem entgegengesetzten Punkte nähern und von dem, auf
welchen die Sonne zueilt, sich entfernen, und es Hesse sich
für jeden Stern, dessen Ort an der Himmelskugel bekannt ist,
auch die Pichtung (nicht die Quantität) seiner Bewegung,
die er in Folge der Sonnenbewegung haben müsste, genau be
stimmen, sobald jener Punkt 0 bekannt wäre, folglich auch um
gekehrt diesen Punkt finden, wenn man die Richtung der Be
wegung mehrerer Fixsterne aus Beobachtungen ermittelt hätte.
Wäre dagegen unsere Sonne selbst in Ruhe, und nur die
Fixsterne (oder nur eine gewisse Anzahl derselben) in Bewe
gung, so würde eine solche Regel nicht bemerkt werden. Jeder
Fixstern würde diejenige Richtung nehmen, die aus seiner
eignen Bahn und der Stellung gegen unsere Erde resultirte,
und da wir Fixsterne nach allen Gegenden hin sehen, so
würden auch alle Richtungen nicht allein Vorkommen, sondern
durchschnittlich gleich häufig Vorkommen.
Keins von Beiden ist, den Beobachtungen zufolge, der Fall.
Hie Sterne folgen nicht einer solchen allgemeinen, auf zwei
Pole sich beziehenden Richtung, aber sie zeigen auch nicht
alle Richtungen gleich häufig. So bemerkte schon Prevost
und Herschel, dass die meisten Sterne sich nach Süden be
wegten, und dies besonders in einer Gegend, 'welche in der
Fähe des Wintersolstitiium der Sonne sich befindet. Es war
demnach am wahrscheinlichsten, dass beide oben angegebene
Ursachen wirkten; also dass sowohl die Sonne, als auch die
Fixsterne, einer Bewegung im Raume folgten.
Die Bewegung der Fixsterne, wie sie uns erscheint, ist
demnach aus einer zwiefachen zusammengesetzt: einer schein
baren, von der Bewegung unserer Sonne erzeugten, und einer
wirklich eignen. Nur die erstere würde, wenn wir
den Punkt 0 erforscht hätten, der Richtung nach gegeben
sein, die zweite nicht; allein man kann voraussetzen, dass diese
zweite für alle Sterne zusammengenommen sich
der Richtung nach gegenseitig aufhehen werde. Erforscht man
also denjenigen Punkt, in Beziehung auf welchen mehr,
als für irgend einen anderen, die Bewegungen so erfolgen,
wie sie in Gemässheit der Sonnenhewegung erfolgen müssten,
so hat man auch den Punkt gefunden, welcher unter allen, wo