Die Erde als Weltkörper betrachtet.
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genden der Erde nahe an den Grenzen der „nördlich ge
mässigten“ Zone, und vielleicht sogar beide innerhalb der
selben, gesucht werden zu müssen; letztere in der Sahara, die
ersteren im tiefen Innern Sibiriens und in den noch wenig be
kannten arktischen Gefilden Nordamerika^.
§ 21.
Auch die übrigen Himmelserscheinungen sind für die
verschiedenen Zonen der Erde nicht dieselben. Der Mond
z. B. kann erst nach innerhalb 19 Jahren wieder, auch nach
solchen Orten der Erde ins Zenith kommen, die bis 28° 45'
vom Aequator zu beiden Seiten entfernt sind, und für mehrere
Planeten, namentlich Venus, Mars und die 163 kleinen Pla
neten sind diese Grenzen sogar noch mehr zu erweitern.
Allgemeine Hegeln und Tabellen lassen sich jedoch darüber
nicht aufstellen, da die eigene Bewegung dieser Körper, deren
Umläufe nicht genau mit vollen Erdjahren ahschliessen, hier
bei mit in Betracht gezogen werden müssen. Im Allgemeinen
erscheinen alle diese Wandelsterne desto höher über dem Ho
rizont, je mehr wir uns dem Erdäquator nähern, und eine
Sternwarte, auf welcher möglichst ununterbrochene Beobach
tungen der Körper unseres Sonnensystems angestellt werden
sollen, wird deshalb nicht zu hoch nach Norden oder Süden
gelegt werden dürfen.
Hier muss noch der sogenannten ParaHaxe der Him
melskörper gedacht werden. Wäre die Erde so klein, im Ver
gleich zur Entfernung der Weltkörper, dass ihr Durchmesser
als etwas unmerklich Verschwindendes angesehen werden könnte,
so könnten auch alle von einem solchen entfernten Punkte
ausgehende und die verschiedenen Theile der Erdoberfläche
treffende Strahlen als parallel unter einander gesetzt werden.
Dies ist nun zwar in Bezug auf viele, ja die meisten Himmels
körper, namentlich die gesammte Fixsternwelt, allerdings der
Fall; nicht aber wenn man Körper innerhalb unseres Sonnen
systems und namentlich den Mond betrachtet. (Fig. 10.) Sei b
der Erdmittelpunkt, m der Mond, so trifft die von m nach b
gezogene Linie die Erdoberfläche in c, und man sieht von c
aus den Mond nach derselben Richtung, nach welcher man ihn
von b aus erblicken würde. Dagegen sei a ein andrer so ge
legener Punkt, dass abm = 90° ist, so wird man von a aus
den Mond nach der Richtung am sehen, während doch nicht
am, sondern am' mit hm parallel liegt. Der Winkel mam' =
amb drückt also die Abweichung der beiden Richtungen aus,
welche für zwei Beobachter stattfindet, deren einer den Mond
im Horizont, der andre ihn im Zenith hat, und heisst die Mond