Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

Die Fixsterne. 
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durch direkte Messung und Beobachtung bestimmten, und 
hierauf, in der, den sichersten Erfolg versprechenden Weise, 
die Distanz des uns nächsten und, gleich unserer Erde, um 
die Sonne kreisenden Planeten in Erdhalbmessern feststellten. 
Hieraus ergab sich durch Anwendung der Bewegungsgesetze 
gleich folgerichtig auch die Distanz der Sonne und aller zu 
ihrem System gehörenden Körper. — Sind wir nun im Stande, 
bei den Fixsternen ein ähnliches Verfahren einzuschlagen, und 
bietet sich uns eine Basis, von der aus wir den nächsten Stern 
und durch dessen Hülfe auch die übrigen der Entfernung nach 
bestimmen können? 
Und sollten sich, mit mehr oder weniger Bestimmtheit, 
einzelne hierauf bezügliche Besultate ergeben, wie sollen wir 
sie fasslich ausdrücken? Reicht die Meile, der Halbmesser des 
Erdkörpers, ja selbst der Halbmesser ihrer Bahn um die Sonne, 
noch hin, um solche Weiten anders als in ungeheuren, dem 
Vorstellungsvermögen des Erdbewohners nur schwer oder gar 
nicht mehr zugänglichen Zahlen anzugehen? Denn bei Be 
trachtungen dieser Art muss man gewärtig sein, auf Zahlen 
zu stossen, die zwar ohne Schwierigkeit multiplicirt, dividirt 
und in sonstiger Weise arithmetisch behandelt, aber nicht 
mehr begriffen werden können in dem Sinne, dass man eine 
klare sinnliche Vorstellung von ihnen gewinne. 
In der That hat die Astronomie sich veranlasst gesehen, 
einen Massstah einzuführen, der an Grossartigkeit seines 
Gleichen nicht hat, nämlich den Weg, den der Lichtstrahl in 
einer gegebenen Zeit zurückgelegt. Vom Monde bis zur Erde 
(51000 Meilen) bedarf das Licht 1",28, von der Sonne bis zur 
Erde 498",2 (Zeitsekunden). Bei den entfernteren Planeten 
wachsen die Lichtzeiten zu Stunden an (vom Neptun zur 
Erde bedarf das Licht zwischen 4 und 5 Stunden Zeit); und 
hei den Kometen, die Jahrtausende zu ihrem Umlaufe ge 
brauchen, zu Tagen. Da wir nun die Zeit in Jahren, ja in 
noch grösseren Cyklen ausdrücken können und auszudrücken 
gewohnt sind, so haben Avir einen Massstab gewonnen, der 
uns seihst da, wo Millionen von Erdweiten, ja Billionen von 
Halbmessern der Erde auszudrücken sind, auf fassliche und 
bequem vergleichbare Zahlen führt: Avir bestimmen die Zahl 
der Jahre, welche der Lichtstrahl gebracht, um von einem 
gegebenen Stern zu unserem Auge zu gelangen. 
Die Gleichförmigkeit dieses Massstabes ist auch keines 
wegs eine blos ideelle. Wir haben oben gesehen, dass es 
keinen Unterschied mache, ob der Strahl von einem mit er 
borgten oder mit eigenem, und Avenn letzteres, mit schwäche 
rem oder stärkerem Lichte leuchtenden Körper zu uns gelange.
	        
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