Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

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Dritter Abschnitt. 
Die A 
S- 23. 
Eine Haupteigenschaft der Luft und jedes Gases ist die 
Elasticitàt. Nicht allein lässt sie sich um mehr als das 
Hundertfache zusammendrücken, sondern sie dehnt sich auch 
in’s Ungemessene aus, sobald der Raum dazu gegeben ist, und 
sie erfüllt jedesmal den ihr gegebenen Raum ganz. Sie übt einen 
elastischen Druck auf alle Körper sowohl, als auch auf sich 
selbst aus und dieser gegenseitige Druck der Luftmassen erhält 
sich im Gleichgewicht. Nach dem nur annähernd wahren Ma- 
riotte’sehen Gesetz verhält sich die Dichtigkeit einer Luftschicht 
stets wie der Druck, den sie empfindet. Die tiefem Luft 
schichten sind also nothwendig dichter, da sie von einer 
grösseren Menge höher liegender Luftmassen Druck empfinden, 
und üben in gleichem Maasse verstärkteren Druck auf die 
noch tiefer liegenden aus. Den stärksten Druck empfindet also 
die Erdoberfläche selbst und die auf ihr befindlichen Körper ; 
die an der äussersten Grenze liegende Luftschicht müsste 
hiernach unendlich dünn und der Druck für sie gleich 
Null sein. 
Indess ist nicht zu übersehen, dass zwei Umstände einer 
solchen unendlichen Ausdehnung der Luft entgegenstehen. Die 
Schwere der Luft (obgleich sie im Zustande ihrer mittlern Dich 
tigkeit an der Erdoberfläche nur 1 / 800 der Schwere des Wassers, 
zeigt) bewirkt eine grössere Annäherung der Massen zur Erde, 
als ausserdem stattfinden würde, und die in den hohem Re 
gionen herrschende grosse Kälte (die von den Jahreszeiten der 
Erde ganz unabhängig ist) verdichtet ebenfalls die Luft und 
verengert ihre obern Grenzen. — Eine Ausdehnung, die das 
Fünffache des Erdhalbmessers überstiege, könnte sie überdiess 
aus noch anderen Gründen nicht haben: hier wäre nämlich 
der Umschwung, den die Erdrotation veranlasst, so stark, dass 
die jene Höhe überschreitenden Luftmassen von der Erde hin 
weggeschleudert und in den Weltraum zerstreut werden würden. 
Indess haben wir kein direktes Mittel, die Höhe, zu wel 
cher die Atmosphäre sich erstreckt, zu bestimmen ; wir können 
nur im Allgemeinen die untere Grenze bezeichnen, welche sie 
mindestens haben muss. Ihre strahlenbrechende und strahlen 
zurückwerfende Kraft (s. weiter unten §. 26,) ist bis zu 9— 
10 Meilen Höhe hin noch merklich. Sind die Nordlichter und 
einige andre Meteore atmosphärische Erscheinungen, so ist 
ihre Höhe mindestens 80—100 Meilen ; doch muss sie in sol 
chen Entfernungen ungemein dünn sein. 
S- 24. 
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