Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

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Elfter Abschnitt. 
und zwar zu den am gröbsten zerstreuten gehören. Da 
gegen kommen in der 6. Klasse mehrere vor, wo selbst die 
stärksten Ferngläser noch immer ein überaus dichtes, unent 
wirrbares Gewimmel von Sternen zeigen. 
§. 242. 
Wir kommen zu der schwierigen Frage über die Natur 
dieser Massen, ihre Entfernung und Austheilung im Welt 
räume u. s. w. Beginnen wir mit der letzten Klasse, so ist 
es wohl keinem Zweifel unterworfen, dass sie sämmtlich der 
grossen Fixsternwelt, deren äussersten Umfang die Milch 
strasse bezeichnet, angehören. Es sind einzelne Anhäufun 
gen vermöge gegenseitiger Anziehung, in einzelnen Fällen auch 
wohl um einen partiellen Centralstern, wie sie bei der unge 
heuren Anzahl der Fixsterne schon an sich höchst wahrschein 
lich sind. 
Indess sind einzelne dieser Sternhaufen so dicht gedrängt 
und dabei von so geringem Durchmesser, dass neben der 
obigen Erklärung gar wohl eine andere Platz finden kann. 
Wenn diese Haufen nicht, wie die Plejaden und die Arturs 
begleiter, Hunderte sondern Tausende und Zehntausende von 
unterscheidbaren Sternen (und also gewiss noch eine weit 
grössere Anzahl ununterscheidbare) enthalten, so mögen sie 
eben so gut weit ausserhalb der Milchstrasse, also der 
ganzen zusammengehörenden und von diesem Gürtel umschlos 
senen Fixsternwelt, als innerhalb derselben zu setzen sein. 
Sie können gar wohl selbst solche Weltinseln sein, und, aus 
einem Punkt in ihrem Innern betrachtet, denselben Anblick 
darbieten als die, zu welcher wir und unsere Sonne gehören. 
Was schon hier als möglich, ja als wahrscheinlich gesetzt 
werden muss, wird nun aber vollends in Rücksicht der gänz 
lich unauflösbaren Nebelflecke fast unabweisbar. Dass sie 
nämlich aus einer kometenartig verdünnten nebelartigen leuch 
tenden Masse bestehen sollten, ist wenigstens für diejenigen 
unter ihnen, welche nicht planetarische oder diesen nahe 
kommende, sondern ganz regellos und zum Theil höchst aben 
teuerlich geformte Nebel sind, nach den Gesetzen der Schwere 
unmöglich. Sie würden sich nicht Jahrhunderte hindurch so 
erhalten, sondern, auch angenommen, dass sie bei ihrer ersten, 
uns gänzlich unbekannten, Entstehung diese Formen gehabt 
hätten, sich durch gegenseitige Anziehung der Theile längst in 
eine rundliche Masse zusammengezogen haben. Ein aus vielen 
einzelnen, in sich abgeschlossenen und selbstständigen Massen 
(Sternen) bestehendes Ganze kann dagegen jede Form haben, 
und es ist hier eben so wenig als z. B. beim Planetensystem
	        
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