Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

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Elfter Abschnitt. 
zu wirken. Die Bewegungen werden mit dem zunehmenden 
Abstande, nach dem Gesetze der Schwere, immer langsamer; 
so durchläuft der Komet von 1680 in seinem Aphelio nur 
12 Fuss in der Sekunde, und doch ist sein Abstand gegen 
den der Nebelflecke eine gänzlich unbedeutende Grösse. Billio 
nen von Jahren wären erforderlich, um eine Nebelmasse oder 
einen Theil derselben als Komet in der Nähe der Sonne zu 
bringen, Ueberdies wenn man die beiden Extreme, Nebelflecke 
und ausgebildete Kometen, wahrnimmt, warum nicht auch die 
Uebergänge? 
Denn dass die Entfernung der Nebelflecke jedenfalls in 
Fixsternweiten reiche, geht aus ihrem unveränderlichen, oder 
doch nur sehr geringen Veränderungen unterworfenen, Stande 
hervor, obwohl gerade hierin die Beobachtungen uns noch fast 
gänzlich verlassen. Zur absoluten Ortsbestimmung in Meridian 
fernröhren sind sie zu schwach und zu wenig bekannt: kaum 
dürfte dies mit einigen der hellem planetarischen Nebel ver 
sucht werden. Es bleibt also nur die vergleichende gegen be 
nachbarte Sterne, oder die Ablesung an den Kreisen parallac- 
tisch aufgestellter Eiesenfernröhre übrig. Bis jetzt sind die 
Yergleichungen HerscheVs das Einzige, was wir unsern jetzigen 
Bestimmungen gegenüb erstellen können. Indess so viel geht mit 
Sicherheit aus den bisherigen Daten hervor, dass grössere eigene 
Bewegungen wie an stark bewegten Fixsternen bei den Nebel 
flecken nicht stattfinden, und dass eben so wenig Formverän 
derungen bis jetzt nachgewiesen werden konnten. 
§. 244. 
Die vermeinte Metamorphose der Nebelflecke in Kometen 
führt uns auf eine verwandte, nur freilich viel umfassendere 
Ansicht HerscheVs, welcher in ihnen gleichsam den W eite n- 
stoff erblickte. Von der Formlosigkeit und unbegrenzten 
Ausbreitung zur bestimmteren Kreisform, von dieser weiter zur 
kernartigen Verdichtung einzelner Punkte, weiter zur Bildung 
selbstständiger Individuen (Sonnen) durch Contraktion aus diesen 
Sternen, endlich zur Ausbildung der Planeten u. a. Sonnenbe 
gleiter, finden nach dieser Ansicht Stufen statt, nicht blos 
räumlich neben-, sondern successiv nach einander. Das Uni-" 
versum ist sonach eine fortwährende Werkstätte von Welten 
und Weltenansammlungen. Was jetzt noch Nebelfleck ist, wird 
einst als Sternhaufen glänzen, und es gab eine Vorzeit, in 
welcher nichts als unbegrenzte Nebelmassen vorhanden waren. 
Zu Gunsten dieser Ansicht könnte man noch anführen, 
dass der Zustand des Himmels, den wir jetzt erblicken, nicht 
nothwendig der gegenwärtig wirklich bestehende ist: denn
	        
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