Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

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Zwölfter Abschnitt. 
ähnlich denen, welche die Planeten und Monde zeigten. Des 
halb sei eine genaue Beobachtung der Distanz und des 
Pichtungswinkels der Doppelsterne von grösster Wichtig 
keit , sowohl bei den physischen, um dadurch zu einer 
Kenntniss ihrer Bahnen und der gegenseitig wirkenden Kräfte 
zu gelangen, als auch hei den optischen, um die Diffe 
renzen ihrer jährlichen Parallaxen zu erforschen. — Indess 
blieb man bei dem Erstaunen stehen, welches seine gross 
artigen Entdeckungen und Ideen natürlich erregt hatten; er 
fand im langen Laufe seines Lebens keine Mitarbeiter, die 
auf diesem unermesslichen Felde doch so wünschenswert!! ge 
wesen wären, und als ihm nach Verlauf von einigen zwanzig 
Jahren (1802 — 1824), bei einer neuen Durchmusterung der 
Doppelsterne, die Freude ward, unbezweifelbare Veränderun 
gen, und dadurch die Bestätigung seiner Ideen, zu finden, 
hatte er dies nur seinen eigenen Untersuchungen zu danken. 
§. 256. 
Indess waren unter der grossen Zahl beobachteter Ster- 
nenpaare doch nur wenige, in denen eine Veränderung ange 
zeigt war, und diese selbst meistens sehr gering. Zur Be 
stimmung einer Bahn konnten diese Beobachtungen, selbst 
wenn andere in der Zwischenzeit angestellte vorhanden ge 
wesen wären, noch durchaus nicht genügen, und so Grosses 
auch von diesem einen Manne geleistet war: im Vergleich 
zu dem, was noch zu thuu übrig blieb, um auch nur die 
Hauptfragen beantworten zu können, war es nur ein schwacher 
Anfang zu nennen. 
Abermals erfolgte ein Stillstand von mehr als einem De- 
cennium, ohne dass Etwas für die Kenntniss dieser Himmels 
körper geschah, wenn man einige gelegentliche Beobachtungen 
an Meridiankreisen ausnimmt. Ilerschel hatte sein langes und 
ruhmvolles Leben geendet; aber er hatte das Glück, in seinem 
Sohne auch geistig fortzuleben und fortzuwirken. John Hörschel 
hat der Welt bewiesen, dass er eines solchen Vaters vollkommen 
würdig sei. ■ Im Besitz der schönen Instrumente desselben, 
widmete er sich eifrig diesen Untersuchungen, anfangs in 
England und Frankreich, wo er mit James South von 1819 
bis 1833 eine beträchtliche Anzahl von Doppelsternen theils 
neu entdeckte theils genau und wiederholt bestimmte, später 
(seit Anfang 1834) in Feldhausen am Cap der guten Hoff 
nung, wohin er einen Theil seiner Instrumente versetzt hatte,
	        
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