Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

Die Doppelsterne. 
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Das zweite erschien 1827, und enthält eine genaue, mit 
dem grossen Refraktor angestellte 2Vojährige Durchmusterung 
des in Dorpat sichtbaren Himmels bis zum 15° südlicher Ab 
weichung (etwa 120000 Sterne), wobei sich 3112 Doppelsterne 
der obigen Klassen, mithin die sechsfache Zahl der früher 
bekannten, vorfanden. Dieser zweite Katalog enthielt die 
genäherten Oerter und eine auf Schätzung beruhende Beschrei 
bung und Klassification derselben, nebst mehreren vorläufig 
abgeleiteten allgemeinen und speciellen Folgerungen. 
Das dritte umfassende Werk Struve 1 s, das als die wahre 
Grundlage für alle gegenwärtigen und künftigen derartigen 
Forschungen betrachtet werden, ja, welchem auf dem Gebiete 
der physischen Astronomie kein einziges an die Seite gestellt 
werden kann, sowohl was den ungeheuren Umfang der Arbeit, 
als die innere Vollendung derselben betrifft, ist das im Jahre 
1837 unter dem Titel: „Mensurae micrometricae stellarum 
duplicium etc.“ erschienene, welches die wiederholten Mikro 
metermessungen von 2710 Doppelsternen (mehrere des früheren 
Katalogs waren, hauptsächlich wegen zu grosser Schwäche 
des Begleiters, von der Messung ausgeschlossen, dagegen 
mehrere andere von grösserem Abstande als 32" hinzugefügt 
worden), durchschnittlich jeden 4mal bestimmt, enthält. Um 
den Umfang dieser Arbeit zu würdigen, genügt die Bemerkung, 
dass eine günstige Macht, wenn man die bequem gelegenen 
Tagesstunden mitrechnet, im Durchschnitt die Messung von 
25 Doppelsternen gestattet; 11050 Messungen die in allem 
gemacht sind, erfordern also 442 heitere Nächte; da man sich 
aber gewöhnlich mit theilweise heiteren begnügen muss, so 
steigt die Zahl derer, die diesem Geschäft überhaupt gewid 
met werden müssen, noch weit höher. 
Ein viertes Werk, die genauen Ortsbestimmungen der 
Hauptsterne dieser Systeme enthaltend, ist 1851 erschienen. 
Diese Beobachtungen sind bis 1826 von Struve, seitdem von 
Preuss angestellt und nach des letztem Tode von W. Döllen 
und T. Clausen auf der Dorpater Sternwarte fortgesetzt worden. 
— Dieses Werk wird in Verbindung mit dem vorhin genann 
ten der Nachwelt die Mittel darhieten, physische und optische 
Doppelsterne zu unterscheiden und — so weit dies überhaupt 
möglich ist — die Bahnen der erstem und die Parallaxe der 
letztem zu ermitteln, wozu jetzt nur erst ein schwacher An 
fang gemacht werden kann, da jene Umlaufszeiten meistens 
nach Jahrtausenden berechnet werden müssen, und die Parall 
axen überall auf kleine Brüche von Bogensekunden beschränkt
	        
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