Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

538 
Zwölfter Abschnitt. 
zu sein scheinen. Wirklich hat Struve bereits, wie im §. 226 
erwähnt ist, den Versuch gemacht, die Parallaxe des Doppel 
sterns a Lyrae, den er für entschieden optisch betrachtet, zu 
ermitteln. Der grosse Gedanke Galiläi’s, in einer Zeit, wo 
die Bewegung der Erde um die Sonne noch inquisitorische 
Verfolgungen verursachte, durch Beobachtung nahestehender 
Sterne und Ermittelung ihrer jährlichen Parallaxe diese Be 
wegung zu einer von jeder Theorie unabhängigen Evidenz zu 
bringen, hat also endlich in unsern Tagen sich verwirklicht. 
Gegenwärtig, wo eine nicht unbedeutende Anzahl von 
Sternwarten mit Hülfsmitteln versehen ist, wie sie dieser Ge 
genstand erfordert, steht zu erwarten, dass die Kräfte der 
selben vorzugsweise der Beobachtung doppelter und vielfacher 
Sterne gewidmet sein werden. Spiegelteleskope nach HerscheVs 
Prinzip, achromatische Refraktoren, Heliometer und dialytische 
Fernröhre werden wetteifern, um einander an Genauigkeit der 
Resultate zu überbieten. Die Analysis wird die neuen Auf 
gaben, welche ihr durch diese Beobachtungen gestellt werden, 
siegreich lösen, die Fixsternkunde wird mehr und mehr in 
gleicher Art behandelt werden können, wie die unseres eignen 
Sonnensystems, und nach Jahrhunderten werden die Ephe- 
meriden die gegenseitige Stellung der einzelnen Glieder jener 
grossen Systeme eben so betimmt voraus verkündigen, wie jetzt 
die Planetenörter. 
§. 258. 
Nach dieser geschichtlichen Darstellung wollen wir zu 
einer näheren Betrachtung der gewonnenen Resultate über 
gehen und ihnen einige numerische Uebersichten vorausschicken. 
Die Zahl der gemessenen Doppelsterne bei Struve beträgt, 
nach den verschiedenen Klassen und Ordnungen: 
mit hellem — mit schwäehern Nebensternen 
1. I. 
62 
29 
II. 
116 
198 
III. 
133 
402 
IV. 
130 
452 
V. 
54 
298 
VI. 
52 
179 
VII. 
541 
VIII. 
52/ 
429 
653 
1987
	        
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