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Zwölfter Abschnitt.
zu sein scheinen. Wirklich hat Struve bereits, wie im §. 226
erwähnt ist, den Versuch gemacht, die Parallaxe des Doppel
sterns a Lyrae, den er für entschieden optisch betrachtet, zu
ermitteln. Der grosse Gedanke Galiläi’s, in einer Zeit, wo
die Bewegung der Erde um die Sonne noch inquisitorische
Verfolgungen verursachte, durch Beobachtung nahestehender
Sterne und Ermittelung ihrer jährlichen Parallaxe diese Be
wegung zu einer von jeder Theorie unabhängigen Evidenz zu
bringen, hat also endlich in unsern Tagen sich verwirklicht.
Gegenwärtig, wo eine nicht unbedeutende Anzahl von
Sternwarten mit Hülfsmitteln versehen ist, wie sie dieser Ge
genstand erfordert, steht zu erwarten, dass die Kräfte der
selben vorzugsweise der Beobachtung doppelter und vielfacher
Sterne gewidmet sein werden. Spiegelteleskope nach HerscheVs
Prinzip, achromatische Refraktoren, Heliometer und dialytische
Fernröhre werden wetteifern, um einander an Genauigkeit der
Resultate zu überbieten. Die Analysis wird die neuen Auf
gaben, welche ihr durch diese Beobachtungen gestellt werden,
siegreich lösen, die Fixsternkunde wird mehr und mehr in
gleicher Art behandelt werden können, wie die unseres eignen
Sonnensystems, und nach Jahrhunderten werden die Ephe-
meriden die gegenseitige Stellung der einzelnen Glieder jener
grossen Systeme eben so betimmt voraus verkündigen, wie jetzt
die Planetenörter.
§. 258.
Nach dieser geschichtlichen Darstellung wollen wir zu
einer näheren Betrachtung der gewonnenen Resultate über
gehen und ihnen einige numerische Uebersichten vorausschicken.
Die Zahl der gemessenen Doppelsterne bei Struve beträgt,
nach den verschiedenen Klassen und Ordnungen:
mit hellem — mit schwäehern Nebensternen
1. I.
62
29
II.
116
198
III.
133
402
IV.
130
452
V.
54
298
VI.
52
179
VII.
541
VIII.
52/
429
653
1987