Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

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Dritter Abschnitt. 
852 Stunden Dämmerung, 
3446 „ Nacht. 
Unter den Polen stellt sich das Verhältnis wie folgt: 
4389 Stunden Tag, 
2370 „ Dämmerung, 
1887 „ Nacht; 
wonach sich die Zwischenwerthe beiläufig beurtheilen lassen. 
§. 30. 
Die gesammte Masse der Luft lässt sich genauer als ihre 
Höhe angeben, sie beträgt V1221300 der Erdmasse. Sie nimmt 
an beiden Bewegungen der Erde, sowohl der fortschreitenden 
als der rotirenden, Theil, und bleibt keinesweges hinter der 
letztem zurück, wie man sonst wohl angenommen, und darin die 
Ursache des beständigen Ostwindes am Aequator gesucht hat, 
der vielmehr durch die von 0 nach W fortschreitende Erwär 
mung der Erdfläche entsteht*). Sie hat aber auch, eben so wie 
das Wasser, eigene Bewegungen verschiedener Art (Winde), die 
zum Theil beständig, grösstentheils aber veränderlich sind und 
deren Richtung durch die Rotation der Erde zwar nicht her 
vorgebracht, aber doch theilweise modificirt wird. Die Lehre 
von den in ihr vorgehenden Veränderungen gehört in das Ge 
biet der Meteorologie und muss demnach hier übergangen 
werden, eben so wie die speciellen chemischen Untersuchungen 
über ihre wesentlichen und zufälligen Bestandteile. — Wir 
dürfen als wahrscheinlich annehmen, dass auch mehrere der 
übrigen Weltkörper von einem luftartigen Fluidum umgeben 
sind, da wir Spuren einiger der oben angeführten optischen 
Wirkungen derselben an ihnen wahrnehmen; von allen aber 
gilt dies nicht (namentlich nicht von unserm Monde), und 
noch viel weniger ist anzunehmen, dass gleichsam der ganze 
Weltraum von luftähnlicher Masse erfüllt sei und diese sich 
nur in der Nähe eines festen Weltkörpers mehr verdichtet 
zeige. Ist es gleich, wie wir in der Folge sehen werden, 
wahrscheinlich, dass die Räume zwischen den Weltkörpern nicht 
absolut leer, sondern mit einem sogenannten widerstehenden 
Mittel (Aether) angefüllt sind, so zeigt dieser doch keine ein 
zige der Eigenschaften, welche der Luft und jeder Gasart 
wesentlich zukommen, und diejenige Atmosphäre, welche wir 
hier im Allgemeinen beschrieben haben, muss demnach als 
der Erde eigenthümlich zugehörend angesehen werden. 
*) Die neuere Meteorologie lehrt, dass die kalte Luft der Polar 
gegenden dem Aequator zuströmt, anfangs in hohen nördlichen Breiten 
als Nordwind, in entsprechenden südlichen Breiten als Südwind, und 
dass daraus unter dem Einflüsse der Drehung der Erde Ostwind am 
Aequator entstehen muss. Anmkg. des Herausg.
	        
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