Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

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Zwölfter Abschnitt, 
geben und durch eine Anwendung auf den Doppelstern y Vir 
ginis erläutert. 
Den Positionswinkel zählt man gewöhnlich so, dass er = 
Null ist, wenn der Nebenstern genau nördlich vom Haupstern, 
und 90°, wenn er östlich von demselben steht. Bewegt sich 
der Nebenstern so, dass die Zahlen für den Positionswinkel 
steigen, so heist die Bewegung direkt (-[-), wenn sie aber 
abnehmen, retrograd (—). Um genaue Vergleichungen zu 
machen, muss man den Positionswinkel auf ein festes Aequi 
noctium beziehen. 
In neuerer Zeit ist das Problem der Doppelsternbahnen 
viel behandelt worden. Auch der Herausgeber hat eine neue 
Methode angegeben („Theoretische Astronomie“), welche na 
mentlich in England neben der HerscheVsehen häufig angewandt 
wird. 
Beschreibung merkwürdiger Doppelsterne. 
§. 272. 
Aus der grossen Zahl bereits bekannter und untersuchter 
Doppelsterne hebe ich hier eine Anzahl solcher hervor, die 
entweder durch bequeme Sichtbarkeit oder durch irgend eine 
sonstige Eigenthümlichkeit für Liebhaber der Sternkunde be 
sonders wichtig sind. Da ich in den Jahren 1840—1847 fast 
sämmtliche von Struve gemessene und in den Mensuris micro- 
metricis aufgeführte Doppelsterne wiederholt gemessen und 
diese Messungen seitdem fortgesetzt habe, und dadurch eine 
Grundlage für die speciellere Kenntniss der Bewegungen in 
den Sternsystemen zu gewinnen und so zur Aufstellung wich 
tiger, das Ganze der Eixsternwelt betreffender Prägen einen 
Beitrag liefern zu können, so bin ich gegenwärtig im Stande, 
500 Doppel- und mehrfache Sterne als solche bezeichnen zu 
können, bei denen eine innere Bewegung stattfindet (§. 200).' 
Die Ortsbestimmungen sind nur beiläufig angesetzt und 
gelten allgemein für das Aequinoctium von 1826. Sie sind 
zur Auffindung hinreichend und werden später, wenn erst die 
genauen Oerter sämmtlich ermittelt und zusammengestellt sind, 
mit schärfern und für eine spätere Epoche geltenden vertauscht 
werden können. 
Die beigesetzte Zahl bezieht sich auf die Nummer des 
Sfyruve 7 sdieAi Katalogs von 1827. Ist noch ein II mit einer 
zweiten Zahlangabe beigefügt, so gilt dies für den nach Klassen 
geordneten HerscheV sehen Katalog (in den Philosophical 
Transactions). Eben so ist der FlamsteecVsehe Eigenname, wo 
ein solcher existirt, hinzugefügt.
	        
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