44
Vierter Abschnitt.
Bewegung der Erde an den Eixsternen nicht wahrnehmen.“
Gewiss das Wahrste und Richtigste, was sich überhaupt sagen
liess in einem Zeitalter, wo man sich noch gar nicht klar
gemacht hatte, was denn eigentlich zu erklären sei. Abge
sehen davon, dass der Bewegung der Planeten hier gar nicht er
wähnt wird, die doch in ihrem scheinbaren Laufe grade die
meisten und schwierigsten Verwickelungen darhieten, so musste
auch nothwendig die Vorstellung von einem Kreise, der sich
zu einem andern wie das Centrum zur Peripherie verhalte,
Anstoss erregen und konnte höchstens nur annähernd wahr sein.
Ueberhaupt aber stand jeder richtigen Vorstellung die all
gemein verbreitete Ansicht entgegen, unsre Erde sei gleichsam
das Ganze, oder doch der eigentliche Kern der Welt, und
die Gestirne, so wie Sonne und Mond, nur ein wenig bedeu
tender Zubehör derselben, der sich in den hohem Luftregionen
aufhalte und bewege. Kur sehr allmählig und nur in einzelnen
Punkten vermochten die philosophischen Schulen sich von
dieser Ansicht loszumachen; allgemeine Volksmeinung blieb sie
und ist es hei sehr vielen Völkern bis auf den heutigen Tag
gebliehen. Sie muss aber gänzlich verschwinden, wenn ein
Weltsystem Platz gewinnen soll. Denn die Aufgabe eines
solchen ist ja eben, die scheinbaren Bewegungen aller Himmels
körper auf ihre wahren zurückzuführen und diese sodann nach
möglichst einfachen und allgemeinen Naturgesetzen folgerichtig
zu erklären, wobei die Stellung und Bedeutung, die irgend einem
einzelnen Weltkörper, also z. B. der Erde zukommt, durchaus
nicht im Voraus gesetzt, sondern erst aus dem vollständig
entwickelten Systeme gefolgert werden kann. Diese Auf
gabe aber hat keiner der alten Philosophen, auch Aristarch,
nicht ausgenommen, sich gestellt, noch auch, bei dem damaligen
Zustande der Wissenschaft sich stellen können.*)
§/32.
Mit jenem Grundirrthum, welcher Erde und Welt gleichsam
identiiicirte, war die Vorstellung von einer Ruhe der Erde
fast nothwendig verbunden : den sinnlichen Schein hatte sie noch
überdies für sich, und so haben wir uns nicht zu verwundern, dass
man diesen Schein für die Wahrheit seihst nahm. Dass alle
*) Wenn also gleich jene angeführte Stelle des Aristarch dem Co
pernicus bekannt gewesen wäre — was indess erweislich nicht der Fall
war — so würde der Ruhm seiner Entdeckung dadurch nicht im Ge
ringsten geschmälert werden. In der That konnte nur jene starre Ein
seitigkeit, die ausser den Leistungen des „klassischen Alterthums“ nichts
Grosses und Vortreffliches anerkennt, dem Copernicus eine Palme ent-
reissen wollen, die alle Völker und alle Zeiten, so lange es eine Wissen
schaft geben wird, ihm willig zugestehen werden.
Gestirne, m
um die Erd
Alterthums,
nischen Sei
sein. Nur '
achtung <
festen Plane
meinen und
dass man ]
philosophisc
stand gehen
Die gr
Spitze, mus
Labyrinthe
so leicht n
Existenz mi
z. B. Kreis
reichten, ka
liehe Gross
gemeint, un
sein müsse,
verborgen 1
die grosse A
war, richtig
Eifer zu ih
dankt, ist i
nungen gen
Sein ui
mäus hingei
zustellen, 1
der Erde, z
hile, eine a]
Mond, Kon
24 Stunden
Sphären, ii
Mond und i'
in 27 1 / s T
ihr hakt la;
veränd erlicl
Kreisen, so
bares Vor-
Diese Epic
halten, als <
Jupiter z. '