Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

Die Doppelsterne. 
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In unserem Sonnensystem erscheinen die nicht leuchtenden 
Massen nur als solche die dem Hauptkörper untergeordnet 
sind, aber es bietet uns doch schon einen hinreichenden An 
haltepunkt für die Ueherzeugung, dass die Form der Bahn 
und die Gesetze der Bewegung nicht durch den Umstand 
modificirt werden, dass in einem Falle Beleuchtung statt findet 
und in einem andern nicht. Hier nun sehen wir, dass die 
specifische Leuchtkraft der Oberflächen in ganz und gar keinem 
Connex mit der Bedeutsamkeit der Massen steht. Eine Leucht 
kraft gleich Null kann eben sowohl mit einer überwiegend 
grossen, als eine stark glänzende Oberfläche mit einer geringen, 
subordinirten Masse verbunden sein. 
§. 277. 
Noch keiner der Doppelsterne in weiterem Sinne, von 
32" bis 7' Distanz, welche Struve untersucht hat, und von 
denen die meisten auch schon von Her sehet dem Vater beobachtet 
waren, hat bis jetzt die geringste Andeutung einer Stellungs- 
Veränderung ergeben, die auf eine Bahn bezogen werden könnte, 
woraus geschlossen werden kann, dass da, wo wirklich in diesen 
Sternen ein physischer Nexus stattfindet, die Umlaufszeiten 
nicht wohl unter 20000 Jahren sein können. 
Die oben angefürten Beobachtungen haben aber die Wahr 
scheinlichkeit gezeigt, dass auch noch unter diesen Sternen- 
paaren eine physische Verbindung stattfinde, ja es lässt sich 
auf gleiche Weise darthun, dass auch selbst Doppelsternsysteme 
mit andernDqppelsternsystemen zu einem System höherer 
Klasse verbunden Vorkommen. Hierzu wird es erforderlich 
sein, zuerst die Verth ei lung der Doppelsterne am Himmel 
etwas näher zu betrachten. 
In der Einleitung zu seinem Catalogus novus giebt Struve 
das Kesultat einer Zählung der Doppelsterne nach Stunden 
der geraden Aufsteigung, innerhalb der von ihm angenommenen 
Grenzen. Es finden sich, wenn man 24 Stunden in 6 Gruppen 
vertheilt: 
0» 
93 Doppelst. 
41. 
148 
8» 
128 
12* 
122 
16>‘ 
124 
20 h 
130 
1 
126 
5 
209 
9 
94 
13 
83 
17 
154 
21 
103 
2 
136 
6 
171 
10 
102 
14 
116 
18 
179 
22 
116 
3 
144 
7 
161 
11 
101 
15 
109 
19 
175 
23 
86 
499 
689 
425 
430 
632 
435 
Diese Ungleichheit wird durch die Milchstrasse veranlasst, 
in der die Anzahl aller Sterne, mithin auch der Doppelsterne, 
häufiger ist. Die Ungleichheit würde noch stärker hervortreten, 
wenn man die Doppelsterne geringerer Grössen mitnehmen 
wollte, denn das numerische Uebergewicht der Milchstrassen-
	        
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