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Dreizehnter Abschnitt.
und anderen Orten, solche alte Gnomone, die aber von dem
Astronomen nicht mehr angewandt werden, da sie die jetzt er
forderte und auf anderen Wegen erreichbare Genauigkeit nicht
gewähren können.
Auch hat man versucht, den Augenblick des wahren
Mittags für das Gehör zu bezeichnen. Man bringe da, wo
hin der durch die erwähnte Oeffnung fallende Sonnenstrahl
trifft, einen kleinen Brennspiegel, und im Focus desselben
eine kleine Quantität Schiesspulver an, wodurch ein Kauonen-
schlag erzeugt wird, sobald die Sonne den Meridian erreicht
hat. Der Ort des Brenuspiegels muss indess jeden Tag ver
ändert werden, um der jedesmaligen Declination der Sonne
zu entsprechen; und trübe oder zu kalte Tage veranlassen so
häufige Ausfälle, dass diese Vorrichtung nur geringen prak
tischen Nutzen gewährt.
Da überhaupt Sonnenuhren nicht die jetzt fast allgemein
gebräuchliche mittlere, sondern die wahre, also ungleiche
Sonnenzeit zeigen, so sind sie mehr und mehr ausser Gebrauch
gekommen. Früher bei grösserer Unvollkommenheit der me
chanischen Uhren waren sie unentbehrlich, und überdies rech
nete man bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts im bürgerlichen
Leben fast allgemein nach wahrer Sonnenzeit. Beide Zeiten
miteinander zu vergleichen, dient die Zeitgleichung, über welche
in den vorigen Abschnitten bereits das Notlüge gesagt ist.
§. 283.
Die Zeit in der Nacht zu bestimmen, würde der Mond
das beste Mittel darbieten, wäre sein Lauf nicht so sehr un
gleich und liesse sich über denselben ein nur einigermaassen
zustimmender einfacher Cyclus aufstellen. Da dies nicht der
Fall ist, so müsste man für jede einzelne Nacht insbesondere
die Zeit seiner Culmination und ausserdem noch, beiläufig
wenigstens, die Schnelligkeit seines Laufes kennen, woraus
sich das Gesuchte leicht ergeben würde. Deshalb übergehen
wir hier die sogenannten Monduhren. Praktischer und all
gemeiner anwendbar sind die Sternuhren, die am besten
für bestimmte, stets sichtbare Sterne eingerichtet werden.
In ganz Europa und allen Ländern gleicher nördlicher Breite
sind die beiden Sterne a und ß des grossen Bären (die so
genannten Hinterräder) stets sichtbar und culminiren gleich
zeitig mit einander. Aus ihrer geraden Aufsteigung ist leicht
zu berechnen, wann sie mit der Sonne zugleich in den Meridian
gelangen; wir haben nämlich für ein in der Mitte zwischen
zwei Schaltjahren liegendes Jahr, wie 1858: