Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

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Dreizehntel- Abschnitt. 
direkt in 24 Stunden, d. li. man zählt die letzteren von 1 bis 24 
fort. So ist der 9. December 9 Uhr Vormittags astronomisch 
bezeichnet der 8. Dec. 21 Uhr. 
§. 287. 
Die Monate waren ursprünglich, wie auch ihr Name 
andeutet, vom Mondslaufe hergenommen. Das erste Wieder 
erscheinen des Mondes nach seiner Conjunction, was bei eini 
gen Völkern durch öffentlichen Ausruf verkündigt wurde, be 
gann den neuen Monat. Da dies bald 29, bald 30 Tage währte, 
so führte dies dahin, die Monate abwechselnd 29 und 30 Tage 
währen zu lassen. Nach 12 solchen Monaten war beiläufig 
dieselbe Jahreszeit zurückgekehrt (wenigstens passte die Zahl 
12 etwas besser als 13), und so enthielt das Jahr 12 Monate 
ä 29 1 j 2 Tage, oder 354 Tage. 
Die verschiedenen Bemühungen, dieses Jahr mit dem tropi 
schen Sonnenjahre (dessen genaue Länge 365 T. 5 St. 48 Min. 
45 Sek.) in Uebereinstimnmng zu bringen, veranlassten Ein 
schaltungen einzelner Tage oder auch ganzer Monate nach 
Verlauf gewisser Perioden, deren immer genauere Bestimmung 
die Alten vielfach beschäftigt hat. 
Die Aegypter (deren Jahresrechnung mit der babylo 
nischen eine und dieselbe gewesen zu sein scheint) müssen 
frühzeitig auf ein Sonnenjahr gekommen sein. Ihre Monate: 
Thot, Phaophi, Athyr, Chöak, Tybi, Mechir, Phamenoth, 
Pharmuthi, Pachon, Payni, Epiphi, Mesorie, hatten ohne Aus 
nahme 30 Tage, und diesen folgten die enayof-ievai, fünf einge 
schaltete Tage. Hieraus entstand ein sogenanntes beweg 
liches Jahr (da sein Anfang alle Jahreszeiten durchlief) von 
365 Tagen. Der Anfang des Jahres wich demnach zurück, 
und man hatte in 1461 ägyptischen Jahren nur 1460 mal den 
Jahreszeitenwechsel durchgemacht. Diesen Unterschied musste 
man auch ohne künstliche Beobachtung schon nach einigen 
Menschenaltern bemerken, und er hat Gelegenheit zur soge 
nannten Hundssternperiode der Aegypter gegeben, welche 
1460 Jahre umfasste und nach deren Ablauf die Sterne wie 
der an demselben Datum heliakisch aufgingen.*) Man hatte 
das Jahr, wo Sirius am 1. Thot zum erstenmale in der Mor 
*) Die Alten nannten heliakischen Aufgang eines Sterns sein 
erstes Erscheinen in der Morgendämmerung (nachdem er einige Monate 
in den Sonnenstrahlen unsichtbar gewesen war); heliakischenUnter- 
gang sein letztes Verschwinden in der Abenddämmerung. Der kos 
mische Untergang war der erste sichtbare Untergang während der 
Morgendämmerung, und der akronychischeAufgang der letzte sicht 
bare Aufgang während der Abenddämmerung.
	        
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