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Vierter Abschnitt, 
gewiss der herabgeworfene Körper am Fasse des Mastes nieder 
fallen. Einen ähnlichen Versuch kann jeder auf einem fahrenden 
Wagen machen. 
Bei genauer Betrachtung zeigt sich sogar, dass das Gegen- 
theil von dem erfolgen muss, was Tycho erwartet. Nämlich die 
Spitze des Thurmes, von welcher der Körper herabfällt, hat im 
Laufe von 24 Stunden, wegen der grossem Entfernung vom 
Erdmittelpunkte, offenbar einen grossem Kreis zu beschreiben, 
als der Fuss desselben, und wird sich also schneller bewegen. 
Diese schnellere Bewegung wird natürlich noch dem Steine im 
Augenblick des Herahfallens eigen sein, und er wird vermöge 
derselben nicht westlich, sondern östlich niederfallen, freilich 
nur um wenige Zoll und Linien, denn der Ueherschuss der Ro 
tationsbewegung für die Thurmspitze kann innerhalb weniger 
Sekunden nicht bedeutend sein. 
Es sind sorgfältige Versuche mit herab fallenden Kugeln 
im Michaelisthurm zu Hamburg und in den Schlebuscher Kohlen 
bergwerken von Benzenberg angestellt worden, welche deutlich 
eine östliche Abweichung gezeigt haben und folglich, statt 
einen Einwurf gegen Copernicus zu unterstützen, vielmehr einen 
directen und schlagenden Beweis für die Axendrehung der Erde 
abgeben. 
Tycho meinte ferner, die Erde müsse im Copernicanischen 
System, da die beiden Bewegungen der Rotation und des Um 
laufes nach demselben nicht in der gleichen Ebene vor sich 
gingen, noch eine dritte Bewegung haben, vermöge deren ihre 
Axe beständig dieselbe Richtung behalte. Allein hier stehen 
ebenfalls Theorie und Erfahrung direct entgegen, denn die Axe 
der Erde bleibt nothwendig unverändert in ihrer uranfäng- 
lichen Richtung, so lange keine fremde Kraft sie herauszieht. 
Man gebe einer Boussole die verschiedensten Stellungen und 
bewege sie nach allen nur möglichen Richtungen; die Nadel 
wird dennoch fortwährend nach Norden zeigen. Man lasse einen 
Kreisel auf einem Tische sich drehen, während man den Tisch 
aufhebt, fortträgt oder was immer für eine Bewegung mit dem 
selben macht, der Kreisel wird — wofern er nicht etwa herah 
fällt — fortfahren, sich um seine Spitze in derselben Richtung 
zu drehen. Eben so die Erdaxe. 
Viele konnten ferner nicht begreifen, wie es möglich sei, 
dass man sich wechselweise unten und oben befinde, ohne 
um- und endlich gar herabzufallen; und dass man überhaupt 
von den Bewegungen der Erde nichts wahrnehme. Allein der 
erste Einwurf fällt weg, wenn man an die Antipoden denkt, 
die ja auch weder um- noch herabfallen, sondern wie wir die 
Erde unter ihren Füssen, und den Himmel über ihren Häuptern 
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