Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

Das Sonnensystem. 
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Pusse des Mastes nieder 
ster auf einem fahrenden 
h sogar, dass das Gegen 
erwartet. Nämlich die 
iörper herabfällt, hat im 
t'össern Entfernung vom 
rn Kreis zu beschreiben, 
dso schneller bewegen, 
ich noch dem Steine im 
n, und er wird vermöge 
ich niederfallen, freilich 
der Ueberschuss der Ro- 
kann innerhalb weniger 
, herabfallenden Kugeln 
,en Schlebuscher Kohlen 
worden, welche deutlich 
iahen und folglich, statt 
.erstützen, vielmehr einen 
ie Axendrehung der Erde 
Lisse im Copernicanischen 
er Rotation und des Um 
gleichen Ebene vor sich 
aben, vermöge deren ihre 
.alte. Allein hier stehen 
t entgegen, denn die Axe 
adert in ihrer uranfäng- 
de Kraft sie herauszieht, 
iedensten Stellungen und 
i Richtungen; die Nadel 
?n zeigen. Man lasse einen 
i, während man den Tisch 
eine Bewegung mit dem- 
fern er nicht etwa herab- 
tze in derselben Richtung 
eifen, wie es möglich sei, 
und oben befinde, ohne 
und dass man überhaupt 
3 wahrnehme. Allein der 
n die Antipoden denkt, 
llen, sondern wie wir die 
mmel über ihren Häuptern 
haben. In dieser Gleichförmigkeit und Regelmässigkeit der 
Bewegung aber liegt der Grund, weshalb wir von derselben 
nichts wahrnehmen, so wenig als wir die Bewegung eines 
nicht schwankenden und in gleicher Schnelle und Richtung 
segelnden Schiffes an etwas Anderm, als an den Gegenständen 
am Ufer, wahrnehmen können. Wäre es möglich, dass die 
Bewegung der Erde um ihre Axe plötzlich aufhörte, wir 
würden es augenblicklich nur zu sehr fühlen. 
§. 37. 
Der wichtigste und bedenklichste Einwurf jedoch, den auch 
Copernicus nicht unterlassen hat sich selbst zu machen, und der 
nicht sowohl die tägliche Umdrehung, als den jährlichen Lauf 
der Erde um die Sonne betrifft, war der folgende: Wenn die 
Erde wechselsweise an verschiedenen Punkten des Weltraumes 
sich befindet, so muss daraus nicht nur bei den Planeten, wo 
die Beobachtung es ergiebt, sondern auch bei Eixsternen eine 
periodische scheinbare Ortsveränderung wahrgenommen werden, 
von der gleichwohl die Beobachtungen nichts ergeben. Um 
diesen Einwurf in seiner ganzen Stärke zu übersehen, bedenke 
man, dass nach den neuesten Bestimmungen die Erde um 23000 
ihrer Halbmesser (19850000 Meilen) von der Sonne entfernt 
sei, sie mithin ihren Ort im Umlauf von 6 Monaten um das 
Doppelte dieses Abstandes oder um 39700000 Meilen verändert 
hat, wenn Copernicus System das richtige ist. Stände nun z. B. 
ein Fixstern auch tausendmal weiter als die Sonne von uns ab, 
so müsste dennoch sein scheinbarer Ort, in Folge dieser Verän 
derung, um 7 Bogen-Minuten innerhalb 6 Monaten sich geän 
dert haben, gleichwohl konnte man eine solche oder selbst 
eine noch viel schwächere Parallaxe der Fixsterne durchaus 
nicht wahrnehmen. Es blieb Copernicus nichts übrig als anzu 
nehmen, dass alle Fixsterne, selbst die uns am nächsten stehen 
den, noch viel weiter entfernt seien, so dass man die Ortsver 
änderung nicht wahrnehmen könne, und nicht nur die Erde, 
sondern selbst die Erdbahn — nach Aristarchs Vorstellung — 
nur wie ein Punkt gegen die Entfernung der Fixsterne anzu 
sehen sei. Eine solche Entfernung aber annehmen, das hiesse 
dem Stolze des Erdbewohners, der sich und seinen Planeten 
für den Hauptzweck, ja für das wichtigste der ganzen Schöp 
fung anzusehen sich gewöhnt hatte, eine noch viel tiefere Wunde 
schlagen, als die Erhebung der übrigen Planeten zu gleichem 
Range und Bedeutung mit der Erde ihm bereits geschlagen 
hatte. 
Wenn daher die Bemühungen der Astronomen, seit Coper 
nicus, unablässig und eifrig auf die Entdeckung einer solchen 
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