Macliina Coelestis zu Grunde gingen. In diesem, nur in 27
Exemplaren erhaltenen Werke gieht er zahlreiche Abbildungen
seiner Instrumente wie der gesammten Einrichtung und be
schreibt seine Beobachtungsmethoden ausführlich. Er ging,
obgleich im TOsten Jahre stehend, sofort an den Bau einer
neuen Sternwarte. Hevel hat mehrere neue Sternbilder einge
führt, die sich auch in Gebrauch erhalten haben, was man, wie
Olbers bemerkt, dem thätigen Manne wohl gönnen kann, da sein
Catalog selbst sehr bald in Folge des Erscheinens besserer anti-
quirt wurde.
J. B. Riccioli (geb, 1598. gest. 1671) gab 1651 das
erste Buch seines Almagestum Novum heraus, dem noch zwei
Bücher folgen sollten, aber nicht gefolgt sind. Das erste Buch
gieht auf 1500 enggedruckten Grossfolio-Seiten eine genaue
Analyse aller Theorien, die in der Astronomie bekannt gewor
den waren. In einem sehr umfangreichen Artikel spricht er
über das CopernicanVsehe System, für welches er 49 und gegen
welches er 77 Gründe anführt, die man im Werke seihst nach-
lesen kann.
Obgleich Cöpernicus also durch eine Majorität von 28 Grün
den abgewiesen werden muss, so gesteht er ihm dennoch zu,
dass sein System eine zur Berechnung bequeme Hypothese bilde.
Ueberhaupt merkt man ihm auf jeder Seite die Behutsamkeit an,
es ja nicht mit der römischen Censur zu verderben; daher auch
sein freundschaftlicher Rath an Gassendi, sich vor jeder An
preisung des verurtheilten Systems in seinen Werken sorgfältig
zu hüten. Mit Hevel gerieth er in eine Controverse über die
Libration des Mondes.
Gassendi (geb. 1592, gest. 1655), einer der thätigsten und
unermüdlichsten Beobachter seiner Zeit, der namentlich auch
Merkursdurchgänge observirte, ist durch sein Werk Vita Coper-
nici, in dem er auch Tycho's und einiger anderen Astronomen
Leben beschreibt, am bekanntesten geworden. Der berüchtigte
Sterndeuter Morin, der letzte Astronom, der gewissenlos genug
war, eine Astrologie in die Welt zu schicken, hatte Gassendi’s
Tod prophezeit, und dieser war indiscret genug, länger zu le
ben, weshalb Morin einen grimmigen Hass auf ihn warf.
Wir haben aus dem reichen Stoffe, den die Zeit von der
Mitte des XY. bis zur Mitte des XYII. Jahrhunderts darbietet,
hier nur Weniges herausheben können. Es dürfte indess ge
nügen um darzuthun, dass jetzt ein anderer Geist in der Wis
senschaft waltete, als in den früheren Perioden, und dass nun
der Zeitpunkt gekommen war, zwei Institute ins Leben zu rufen,
die wir als die ältesten der noch bestehenden betrachten können ;
die Pariser Akademie und die Royal Society in London. Mit