Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

Geschichtlicher Ueberblick. 
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mate in bedeutender Grösse und einer Vollkommenheit herge 
stellt, die diesen Instrumenten eihen grossen und weitverbrei 
teten Ruf verschafft hat. 
Frankreich, wo theoretische und praktische Astronomen 
sich schärfer als in Deutschland trennen, blieb im allgemeinen 
Wetteifer nicht zurück. Laplace's Mecanique celeste kann der 
Theoria motus zur Seite gestellt werden; Poisson und Pontecou- 
lant arbeiteten in gleichem Geiste; Lalande und sein Neffe be 
obachteten auf der Sternwarte der Ecole militaire, wo sie gegen 
50000 Culminationen erhielten und sie in der Histoire celeste 
veröffentlichten, während Burchhardt Kometenbahnen untersuchte 
und Mondtafeln berechnete, die damals für die besten galten. 
Auch kamen jetzt, allerdings etwas spät, die Doppelsterne 
durch Savary zur Anerkennung. 
England hatte im Verlauf des 18. Jahrhunderts neben 
Grenwich noch andere und zwar sehr gut ausgerüstete Stern 
warten erhalten: Chambridge, Oxford, Edinburg, Dublin und noch 
einige andere. Sie waren sämmtlich in Thätigkeit und die 
Sterncataloge, die wir von ihnen erhielten, übertrafen an Reich 
haltigkeit und Genauigkeit die des Continents. Auch die ausser- 
europäischen Länder wurden von ihnen mit Sternwarten ver 
sehen : Paramatta, das Cap, St. Helena, Madras und Calcutta. 
In Russland entstanden, namentlich seit dem Anfänge die 
ses Jahrhunderts, grossartige Institute für Himmelsbeobachtung; 
Dorpat, Helsingfors, Pulkowa, Moskau und andere, zu denen 
deutsche Künstler die Instrumente lieferten, wie dann auch 
grösstentheils Deutsche dort als Astronomen fungiren. Ebenso 
wurden astronomische Land- und Seereisen von Russland an 
geregt und ausgeführt. 
Auch die nordamerikanische Union, die sich längere Zeit 
gegen Himmelsforschung gleichgültig, ja fast feindlich zeigte, 
hat seit den dreissiger Jahren dieses Jahrhunderts das Ver 
säumte reichlich nachgeholt, und die dort zahlreich entstandenen 
Sternwarten stehen den besten europäischen nicht nach. In 
gleicher Weise ist in Egypten nach anderthalbtausendjährigem 
Schlummer die Himmelsforschung neu belebt worden: Cairo’s 
Sternwarte unter dem thätigen Mahmud Ismael tritt an die 
Stelle des alten Alexandria. In der That sehen wir nur noch 
wenige Länder, in denen die Himmelskunde noch keine blei 
bende Stätte gefunden hat, und wir haben nur zu beklagen, 
dass gerade die herrlichsten und für die Beobachtung günstigsten 
Klimate (wie Westindien, Südpersien, Südarabien) sich unter 
diesen wenigen befinden. 
Wir unterlassen es, diese Uebersicht bis auf die Gegen 
wart fortzuführen. Konnten schon in den bisher geschilderten
	        
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