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Erläuterungen zu den Abbildungen.
im Ganzen zwischen 3500 und 5000 F. sich hält. Nur im
Süden ist ein etwa 6 Meilen langer Zug sehr schwach und
stellenweise noch unter 600 Fuss hoch, auch beträchtlich schmäler
als das Uebrige und einfach fortschreitend. Mit dieser Seite
grenzt Gassendi an das Mare Humorum, eine grünliche, fast
ganz ebene, gegen die umliegenden Landschaften stark vertiefte
Fläche, und nördlich öffnet er sich gegen ein etwa 4 Meilen
im Durchmesser haltendes, aber äusserst steiles und mehr als
10000 Fuss abstürzendes Ringgebirge.
Tab. XII.
Mondlandschaft Petavius.
Diese Mondgegend liegt dem Rande schon ziemlich nahe,
so dass in ihr die kreisförmigen Gebilde uns schon als Ellipsen
mit einem Axenverhältniss von 1 : 2 oder selbst noch mehr
verkürzt erscheinen. Sie ist in der hier gegebenen Darstellung
das Ergebniss dreier sehr heitern Winternächte (Jan. 9, Febr. 7.
und Febr. 8. 1841, mit den Temperaturen — 8°,0;.— 19°,8;
— 16°,3), in deren jeder 3—4 Stunden der Messung und
Zeichnung gewidmet wurden, und wozu später noch einige ge
legentliche Nachträge kamen.
Das Hauptgebilde ist Petavius (ein Theil des HeveVsehen
Mons Nerosius), dessen Centralberg a nach 11 im Jahre 1833
und 34 angestellten Messungen unter -J- 24° 38' 58" der süd
lichen Breite und 59° 15' 53" der westlichen Länge liegt.
Die innere Fläche hat etwa 18 Meilen im Durchmesser und
250 Quadratmeilen Flächeninhalt. Den schönsten Anblick
gewährt sie, wenn im März, April oder Anfangs Mai der Mond
3 Tage über die Conjnnction hinaus ist, oder im Herbst und
Winter 2 Tage nach dem Vollmonde. Schon im ersten Viertel
hat man Mühe, sie aufzufinden, und im Vollmonde ist sie gar
nicht zu sehen; denn hier unterscheiden sich die Höhen keines
wegs durch hellere Färbung, sondern können nur durch ihre
Schatten hervorgehoben werden. Das die Fläche umgebende
Ringgebirge zieht an den meisten Stellen doppelt, ja dreifach,
so dass grosse Hochthäler von diesen Ketten umschlossen wer
den. Das Innere ist gleichsam beulenförmig aufgetrieben, so
dass man die tiefsten Stellen am Fusse des Ringgebirges und