Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

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Fünfzehnter Abschnitt. 
Banden. Hierher gehört unsere Sonne, Arctur, Capelia, Pollux, 
cc Ursae maj., a Ariet. u. a. Den dritten Typus bilden die 
Sterne mit breiten Absorptions-Banden oder Zonen in ihrem 
Spectrum, wie « Orionis, a Scorpii, a Herculis, den vierten 
Typus die Sternspectren mit drei leuchtenden Banden, wie 
12561 Lalande, 
Merkwürdigerweise nun gehören dem dritten SA'c/J’schen 
Typus alle bekannten veränderlichen Sterne an, mit der 
einzigen Ausnahme von ß Persei, bei welchem man schon lange 
die Veränderlichkeit einem Vorübergange eines Körpers vor 
einem andern zuzuschreiben geneigt war. Die Sonne zeigt 
nun das höchst auffallende Verhalten, dass sie nur in Be 
ziehung auf ihre Photosphäre dem zweiten Typus angehört, 
in Beziehung auf ihre Flecken aber dem dritten, da besonders 
die grossen Flecken das demselben eigenthümliche Auftreten 
dunkler Banden zeigen. Die Veränderlichen zeigen letztere 
in besonderer Stärke zur Zeit ihres Minimum, und es gewinnt 
somit die Ansicht eine starke Stütze, welche die Veränderlich 
keit der Sterne auf eine Analogie mit den Sonnenflecken 
zurückführt. Hiernach wäre denn also unsere Sonne ein schwach 
veränderlicher Stern mit einer Periode von 11,1 Jahren, welche 
indessen, wie bei fast allen Veränderlichen ziemlich beträcht 
lichen Schwankungen unterworfen ist. Ausserdem macht sich 
noch eine grosse Periode von 55 Jahren bemerklich; wahr 
scheinlich gibt es deren noch mehrere, von ihrer Unregel 
mässigkeit abgesehen, die sich aus der Annahme, dass Eruptionen 
die Veranlassung geben, ganz gut erklärt. Denn damit eine 
solche wiederkehre, muss das (Jas wieder zu jener Spannkraft 
sich sammeln, welche nöthig den Widerstand zu durchbrechen; 
die 11,1 Jahre sind ein Mittelwerth für die Zeit, welche 
hierzu für eine gewisse Schicht nöthig ist, 55 Jahre der 
Mittelwerth für eine andere Schicht. Es kann diese Be 
merkung vielleicht dazu beitragen, etwas mehr Licht über eine 
widerspruchsvolle Thatsache zu verbreiten; der Gegenstand 
kann aber hier nur kurz besprochen werden, da er einem 
andern Gebiete angehört. Schon der grosse W. Herschel hat 
die Vermuthung ausgesprochen, dass die Beschaffenheit unserer 
Sommer, heiss und trocken oder kühl und feucht, mit den 
Sonnenflecken in Zusammenhang stehe. 
Bei einer genauem Untersuchung, welche der um diese 
und verwandte Gegenstände hochverdiente Professor Wolff 
in Zürich und Professor Koppen in neuester Zeit nach Hahn 
angestellt haben, ist nun gefunden worden, dass im Allge 
meinen der Fleckenreichthum der Sonne kalte Winter und 
kühle Sommer im Gefolge hat. Eine sehr merkwürdige Aus-
	        
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