Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

Spect -al-Analyse. 
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stufen von der 5,6 Grösse bis zur 2- in nur etwa zwei Stun 
den durchlaufen hat. Es begann aber auch gleich die 'Wieder 
abnahme der Helligkeit ; am 19. Mai war das Gestirn nur noch 
telcscopisch. Anfang des Juli zu seiner gewöhnlichen Grösse 
(9,10) zurückgekehrt. In den Tagen seines grössten Glanzes 
zeigte sich dasselbe von einem schwachen Nebel umgeben. 
Am 16. Mai bei 4. Grösse hat Huggins das Spectrum unter 
sucht und gefunden, dass dasselbe zwischen zahlreichen Ab 
sorptionslinien eines continuirlichen Spectrums helle, dem 
Wasserstoffe entsprechende Linien zeigte. Er schliesst daraus 
auf zwei verschiedene Lichtquellen. 
Der Vorgang scheint eine besondere Ursache anzudeuten, 
welche auch bei manchen andern Sternen die Veränderlich 
keit bewirken mag. Denn der Verlauf der Erscheinung ist 
genau so, wie er zu erwarten stände, wmnn ein Fixstern auf 
seiner Bahn eine nicht glühende Gas-Masse durch schneiden 
müsste und sich durch Reibung in derselben erhitzte, gleich 
sam eine Sternschnuppe grössten Maasstabs. Das Absorptions- 
Spectrum rührte alsdann von der Gaskugel her, aber dieselbe 
durfte in diesem Falle kein freies Wasserstoffgas enthalten, 
sondern nur eine Verbindung desselben, weil sie andernfalls ja 
auch das Licht dieses Gases, welches dem glühenden Stern ange 
hörte, hätte absorbiren müssen. Ein wirklicher Brand ist dabei 
durchaus nicht nöthig anzunehmen; der Glühprozess würde ausrei 
chen, Alles unsern Vorstellungen gemäss zu erklären. Ein solches 
Zusammentreffen eines Fixsterns hat aber nur in Beziehung auf 
Nebelmassen eine nicht allzu geringe Wahrscheinlichkeit, wegen 
der grossen Dimensionen derselben, und es ist ausserdem keines 
wegs undenkbar, dass Sterne mit Nebelflecken zu einem Binär 
system verbunden sind und einen Theil ihrer Bahn innerhalb, 
einen andern ausserhalb des Nebels zurücklegen. Die neueste 
Zeit hat noch eine weitere Gelegenheit gegeben, das Spectrum 
einer Nova zu beobachten, welche von Julius Schmidt zu Athen am 
Abend des 24. November in der Nähe von q Cygni als Stern 
4. Grösse entdeckt wurde. Nach Lord TJndsay’s und Dr. Cope- 
lancVs Messungen ist das Licht dieses Sterns monochromatisch und 
der Wellenlänge einer Stickstofflinie entsprechend, welche 
sonst oft bei Nebelflecken bemerkt worden ist. Dieser Stern 
scheint also ein Nebelfleck zu sein, oder zeitweilig in einen 
solchen verwandelt. Auch hier ist das Aufleuchten der Art 
gewesen, dass die vorhergehende Erklärung genügen würde. 
Ist diese aber die richtige, so könnte bei der ausserordent 
lich grossen Ausdehnung der Nebelmassen auch einst sogar 
unsrer Sonne das wenig wünschenswerthe Schicksal zu Theil 
werden, entfernten Welten als neuer Stern aufzuleuchten.
	        
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