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Fünfzehnter Abschnitt.
§ 20.
Die Nebelflecke.
Bei der überaus grossen Manigfaltigkeit der Nebelflecke
in Form und Aufsehen müssen wir uns auf das Merkwürdigste
und ’Wissenswertheste beschränken.
Nachdem W. Herschel durch seine grossen,, damals uner
reichten, Telescope einen grossen Theil der Nebelflecke sich
hatte in Sternhaufen auflösen sehen, konnte Nichts natür
licher erscheinen, als die Ansicht, dass hinreichenden Hülfs-
mitteln gegenüber alle Nebel überhaupt als Sternhaufen
sich verrathen würden. Doch hat auch W. Herschel der oft
sehr sonderbaren Form wegen, die nicht immer gut zu der
Gruppirung eines Sternhaufens passen wollen, schon die Hypo
these aufgestellt, die Nebel mögen die Ur-Materie sein, aus
welcher die andern Körper sich bilden,
Lord Rosse und dessen Sohn, Lord Oxmantown, haben
ihren grossen Heflector von 6 Fuss Oeffnung dazu angewandt,
noch einmal Herschel'sehe Nebel auf ihre Auflösbarkeit zu
untersuchen, doch nur bei einem Theile dieser Gebilde diese
Eigenschaft sicher erkennen, bei einem andern sehr wahrschein
lich machen können, bei einem dritten Theile ist keine Spur
davon auch bei den stärksten Yergrösserungen bemerkt worden.
Den Nachweis von der Existenz unauflösbarer, weil gasförmiger,
Nebel zu liefern blieb der Spectral-Analyse Vorbehalten. Als
Huggins im August 1864 zum ersten Mal einen Nebelfleck
(37 H. IY. im Drachen) spectroscopisch untersuchte, fand er
zu seiner grossen Ueberraschung ein discontinuirliches aus drei
hellen Linien bestehendes Spectrum, d. h. ein solches, wie es
einer glühenden Gasmasse entspricht. Die hellste dieser Linien
stimmt ihrer Lage nach überein mit der intensivsten des
Stickstoffs, die schwächste mit der grünen Linie im Wasser
stoff-Spectrum, für die zwischen beiden gelegene dritte ist
ein bekanntes irdisches Element nicht anzugeben. Ausserdem
zeigt dieser Nebel noch ein sehr schwaches continuirliches
Spectrum, welches von einem festen oder tropfbar flüssigen
Kern herrührt.
Stickstoff- und Wasserstoff-Linien, aber nicht immer zu
gleich, werden häufig bei Untersuchung von Nebeln bemerkt.
Z. B. zeigt der Nebelfleck 1 H. IY. im Wassermann, während
er im Aeussern an Saturn mit den Ringen erinnert, ein Gas-
Spectrum, wie das eben erwähnte, desgleichen 45 H. IY. und
73 H. IY., welcher ebenfalls von einem Ringe umgeben ist
(der sich aber hier für uns im Grundriss bemerkbar macht).
"Von den vier Linien des spiralförmigen Nebels 18 H. IV.