Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

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Sechszehnter Abschnitt. 
Druck von C. H. Schulze in Gräfenhainichen. 
hier Formeln dafür Platz finden, welche die Kraft vieler 
im Rechnen geübten Laien, im Allgemeinen allerdings wohl 
nur der mathematisch gebildeten, nicht übersteigen werden. 
Andere mögen diese Stelle überschlagen. 
Es seien y, V q die in der Einleitung dieses Abschnitts 
angegebenen Geschwindigkeiten, 0 die Länge der Sonne, 
sehr nahe also ©—90° die des Apex, l die Länge des Ra 
dianten, ß dessen Breite, l und h Länge und Breite des Ziel 
punkts der wahren Bewegung des Sternschnuppenstroms, so 
ist die Knotenlänge des letztem gleich 180°-f- ©. Sogleich 
findet sich auch die Neigung i aus der Formel 
q sin ß 
tangi y-^-q cos ß sin (X — © ) 
wenn wir nach der Einleitung o berechnet haben. (Wird tangi 
negativ, so ist die Bewegung retrograd.) 
Bezeichnet man noch mit xp den Winkel, welchen die 
Tangente an der wahren Sternschnuppenbahn mit der Rich 
tung nach der Sonne einschliesst, so wird 
cos xp = j^rCOS (Ä — ®) 
und hieraus folgt dann auf bekannte Weise der Perihel-Ab 
stand und die übrigen Elemente. 
Diese Formeln, angewandt auf den Radianten der Per 
seiden, geben, wie gesagt, eine Bahn von grösster Aehnlich- 
keit mit dem Cometen 1862 III, bei dem Radianten vom Ende 
des November, der alle 6 bis 7 Jahre sich lebhafter bemerk 
bar macht, mit dem von Biela, und so haben sich schon eine 
ziemliche Anzahl von Identitäten gefunden. 
Es ist klar, dass wenn die Erde einmal mit dem Cometen 
selbst in Berührung käme, dies zunächst einen ungemein rei 
chen Sternschnuppenfall verursachen würde und kurz danach 
würde der Comet am Radiationspunkt der Convergenz ge 
sucht werden können. Für den Biela 1 sehen Cometen liegt die 
ser Punkt bei S- Centauri, welcher Umstand den Verfasser 
nach dem so äusserst glänzenden Fall vom 27. Nov. 1872 ver- 
anlasste, den Director der Sternwarte zu Madras, Norman Robert 
Pogson, telegraphisch aufzufordern, dort bei & Centauri nach 
einem Cometen zu suchen. Es wurde auch wirklich dort ein 
solcher gefunden, da indessen nur zwei Beobachtungen ge 
langen, so sind Meinungsverschiedenheiten darüber geblieben, 
ob es wirklich der Biela’sehe oder ein Theil desselben ge 
wesen ist, oder ob ein wunderbarer Zufall einen anderen Co 
meten an dieselbe Stelle geführt hat.
	        
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