Full text: Anweisung vom 25. Oktober 1881 für das Verfahren bei Erneuerung der Karten und Bücher des Grundsteuerkatasters

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mehrfachem Massstabe das Abscissenmass auf der einen, das Ordinaten- 
mass auf der anstofsenden Quadratseite (als Katheten) abgesetzt und 
die Hypotenuse durch Abgreifen mit dem Zirkel in demselben 
grösseren Massstabe, also mit doppelter, zehn- oder mehrfacher Ge 
nauigkeit erhalten. 
Auch die Quadratglastafel (vergl. Regeln 16. bis 19.) kann in Ver 
bindung mit einem aus Papier gefertigten, in einzelne Millimeter 
getheilten Linearmafsstabe zu dem eben gedachten Zwecke mit Vor 
theil verwendet werden, indem dieselbe so auf den Papiermassstab 
gelegt wird, dass letzterer von dem Quadratnetze der Tafel nach der 
einen Richtung das eine und nach der anderen Richtung das zweite 
Kathetenmafs — ebenfalls in doppeltem, zehn- oder mehrfachem Mass 
stabe — abschneidet, wobei auf dem Papierstreifen selbst das Hypo- 
tenusenmafs in demselben vergrößerten Massstabe abgelesen wird. 
15. 
Beim Ansätze der Faktoren in Spalte 3. des Formulars nach 
Muster 9. ist als Regel festzuhalten, dass, wenn für einen Rechen 
ansatz nur eine Originalmessungszahl benutzt werden kann, die andere 
dagegen von der Karte entnommen werden muss, stets die Original 
messungszahl in die erste Abtheilung der Faktorenspalte eingetragen 
wird. (Vergl. auch Regel 7. Abs. 2.) 
III. Anwendung der Quadratglastafel. 
16. 
Zur Ablesung der maßstäblich aus der Karte zu entnehmenden 
Rechenfaktoren (Regeln 13. und 14. Abs. 2.) ist eine in Quadratmilli 
meter getheilte Glastafel vorzüglich empfehlenswerte Wenn beispiels 
weise in Fig. 2. der lithogr. Anlage zu Muster 9. und 10. die Rechen 
figur v, welche sich aus zwei Dreiecken mit der gemeinschaftlichen, 
in Originalmessungszahlen gegebenen Grundlinie 23,7" zusammensetzt, 
die Summe der beiden Dreieckshöhen aus der Karte zu entnehmen 
ist, so wird eine beliebige Linie der Glastafel auf die Grundlinie 23,7 
gelegt und dann an einem Lineal die Glastafel senkrecht zur Grund 
linie so verschoben, dass die Spitze des einen Dreiecks in eine Zehn 
millimeterlinie der Tafel fällt. In dieser Lage der Glastafel zeigt 
nunmehr die Spitze des anderen Dreiecks auf der Tafel unmittelbar 
die Summe der Höhen beider Dreiecke, nämlich 87/i m an. 
17. 
Auch in anderer Weise gestattet die Quadratglastafel vielseitig 
sten Gebrauch für die Flächenberechnung, indem mit derselben bei 
spielsweise bei solchen gekrümmten Parzellen, für deren Berechnung 
keine Originalmessungszahlen benutzt werden können, durch paralleles 
Verschieben die Inhalte von Trapezen, in welche die Parzelle zerlegt 
gedacht wird, unmittelbar — ohne Rechnung — abgelesen und ledig 
lich durch Addition zum ganzen Inhalte der Parzelle zusammengefasst
	        
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