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mit abwickelt und in dem veränderlichen Faktor w mit zum Aus
druck kommt, während die Länge 1 des feststehenden Armes (Ein
stellung) für die Dauer der Berechnung, sei es einer einzelnen Figur, sei
es einer grösseren Anzahl von solchen, unverändert (konstant) bleibt.
Die Summe dieser Abweichungen giebt den Fehler f des von dem
Instrumente abgelesenen Flächeninhaltes gegen den wirklichen Flächen
inhalt der Figur, welcher, in Theilen des letzteren ausgedrückt, um
so kleiner wird, je geringer das Mass der Abweichungen im Verhält
nis zum Flächeninhalte selbst ist. Das Mass der Abweichungen wird
aber im allgemeinen um so geringer werden, je geringer der Umfang
der Figur ist, und es kann daher angenommen werden, dass die mit
dem Polarplanimeter zu erzielende Genauigkeit vergleichungsweise um
so grösser wird, je günstiger sich das Verhältnis zwischen dem In
halte und dem Umfange einer Figur gestaltet, d. h. je grösser der
erstere im Verhältnis zu letzterem ist. Es ist deshalb zur graphischen
Berechnung langgestreckter Parzellen von geringer Breite, welche
bei geringem Flächeninhalte einen verhältnismässig grossen Umfang
haben, also bei den in manchen Gegenden vorkommenden langen und
schmalen Ackerstücken, sowie bei Wegen und Gräben etc. das Polar
planimeter nicht zu verwenden, hierzu vielmehr die Anwendung der
Quadratglastafel oder eines ähnlichen Planimeters zu empfehlen. 1 )
Zur Berechnung der in der lithogr. Anl. VIII. zu H. 85- bezw. in der lithogr.
Anl. XI. zu §. 114. dargestellten Parzellen Nr. 1. bis 8- 10. bis iZ. 49- 50. und 52.
bis 57. ist in beiden Einzelberechnungen (vergl. §. 116. Nr. 4. der Anweisung),
zur Berechnung der Parzelle Nr. 9. nur in der zweiten Berechnung das Polarplani
meter benutzt worden. Ausserdem ist im Hefte der zweiten Einzelberechnung
noch die mittels des Polarplanimeters bewirkte Berechnung der Parzelle Nr. 78.
(vergl. Regel 6.) mit abgedruckt worden.
21.
Um beim Gebrauch des Polarplanimeters für die bei Spezial
karten am häufigsten vorkommenden Massstäbe bequeme Rechnungs
werthe der Noniuseinheiten zu gewinnen, empfiehlt es sich, das Polar
planimeter mit Theilstrichen zu versehen, welche den nachstehend be
zeichneten, den Flächeninhalt in natürlichen Quadratmillimetern aus
drückenden Werthen der Noniuseinheit entsprechen:
IO’"
6,4'°""
00
8 ,mm
5 ,,mm
DU
Mit Hülfe der Probefiguren, namentlich der unten erwähnten
Probelineale, lässt sich auch für jeden abweichenden Massstab eine
Einstellung, welcher ein für den praktischen Gebrauch bequemer
Rechnungswerth der Noniuseinheit entspricht, mit Leichtigkeit be
stimmen.
') In Uebereinstimmung mit dieser Regel hat sich bei den in den letzten Jahren
zu Grundsteuerzwecken in erheblichem Umfange unter Benutzung des Polarplanimeters
ausgeführten Flächeninhaltsberechnungen ergeben, dass die meisten Berichtigungsrech-
nüngen bei Parzellen der obenbezeichneten Art nöthig geworden sind.