336
Reihen ziemlich weit fortsetzen, ehe man bemerkte, daß die Gren
zen, welchen sie sich wirklich nähern, von einander verschieden
find. Dieselbe Bemerkung laßt sich auch in Beziehung auf
die Reihen (2) und (3) machen. Man kann mithin vermit
telst der Auflösungsmethoden, welche sich allein auf den ersten
Lehrsatz, oder auf die Lehrsätze (2) und (3) gründen, nicht in
allen Fallen die Anzahl der reellen Wurzeln einer numerischen
Gleichung finden; aber man erhalt durch dieselben denn doch
immer einen beliebig nahen Werth für jede reelle Wurzel, welche
allein zwischen zwei gegebenen Grenzen liegt. — Hat die vor
gelegte numerische Gleichung zum ersten Theile eine reelle und ganze
Function von x, so laßt sich, wie Lagrange gezeigt hat,
immer die Anzahl der reellen Wurzeln bestimmen; so wie auch
deren Werthe in diesem Falle naherungsweise gefunden werden
können. Um diesen Zweck leichter zu erreichen, wird man die
vorgelegte Gleichung zuvörderst auf eine andere reduciren, welche
nur ungleiche Wurzeln hat; wobei man auf folgende Weise
verfahrt.
Es sei
(27) F (x = 0
die vorgelegte Gleichung; ihre verschiedenen reellen oder imagi
nären Wurzeln seien a, b, o,..., und m der Grad, von wel
chem ihr erster Theil ist; auch nehmen wir an, daß der Coef
ficient der höchsten Potenz von x auf 1 reducirt sei. Endlich
sei m' die Anzahl der Wurzeln, welche gleich a sind, m" die
der Wurzeln, welche gleich b sind, m'" die der Wurzeln, welche
gleich c sind, etc...., so ist
(28) m'-f- -f-... = m,
(29) F (x) = (x—a)* 11 '. (x—b) m " . (x—c) m "'....
Hieraus folgt, daß, wenn z eine neue Unbekannte ist,
ist. Setzt man nun
(31) F(x+z) =F(x) + zF, (x)-J-z 2 F s (x)-j-
und entwickelt man die Ausdrücke
nach den aufsteigenden Potenzen von r, so verwandelt sich die
Gleichung (30) in