beweis. Um dm ersten Theil dieses Lehrsatzes zu be
weisen, bemerke ich, daß, wenn man die negativen Wurzeln der
Gleichung (114) durch h, h', h"... bezeichnet, das Polynom
F (x) durch das Product
(x + h) (x + L') (x + h")...
theilbar sein muß. Der Quotient sei Q. Nach dem Zusatze
des vorigen Lehrsatzes ist das Maximum der Abwechselungen in
F (x) gleich oder kleiner als das Maximum der Abwechselungen
im Polynom Q, folglich gleich oder kleiner als der Grad des
letzteren Polynoms. Es ist demnach das Minimum der Folgen
in F (x) gleich oder größer als die Differenz zwischen der Zahl
in und dem Grade des Polynoms Q, d. h. gleich oder größer
als die Anzahl der reellen und negativen Wurzeln von
(114) F (x) = 0.
Um den zweiten Theil des siebenten Lehrsatzes zu bewei
sen, braucht man nur in (114), — x für x zu setzen, so
werden die positiven Wurzeln zu negativen, und die Abwech
selungen der Zeichen zu Folgen, und umgekehrt.
Da die Gleichung F (x), wenn sie vom m ten Grade ist,
m reelle oder imaginäre Wurzeln haben muß, so ist es klar,
daß der dritte Theil des Satzes eine bloße Folge der beiden
anderen ist.
Zusatz. Um den vorstehenden Lehrsatz auf ein Beispiel
anzuwenden, wollen wir die Gleichung
(115) x“+l=0
betrachten. — Man findet hier, 1) wenn m eine gerade Zahl ist,
ra' — 0, in" — Oz
2) wenn m eine ungerade Zahl ist,
m' = 1, m" == 0.
Mithin hat die Gleichung (115) im ersten Falle gar keine reelle
Wurzel und kann im zweiten Falle nur eine einzige negative
haben.