Full text: Elemente der projectivischen Geometrie

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'*) Gleichbedeutend mit demjenigen von Descriptive Geometry von 
Cayley (Sixth Memoir upon quantics in den Phüosophical Transactions 
of the Royal Society of London, 1859, S. 90). „Géométrie de position“ 
in dem Sinne von Carnot entspricht einer Auffassung, die ganz von der 
jenigen verschieden ist, welche ich mit dem Titel meines Buches aus- 
drücken wollte. Ich berühre nur andere Namen, wie „Géométrie se- - 
gmentaire“ und „Organische Geometrie“, welche nach meiner Ansicht allzu 
speciellen Begriffen entsprechen. Dagegen umfasst die Benennung „Geo 
metria derivata“ von Bellavitis ein grösseres Feld als die meinige. 
VI Vorwort des Verfassers. 
Diese Einfachheit der Lehren, welche die projectivische 
Geometrie ausmachen, diese Fasslichkeit, welche sie fähig 
macht, in die Elemente der Wissenschaft einzudringen, ist 
in solchem Grade anerkannt, dass in allen Ländern namhafte 
Männer aufgestanden sind, um deren Aufnahme in den Rah 
men der Schulpensen zu verlangen. In dem gelehrten 
und thätigen Deutschland ins Besondere werden immer neue 
Bücher veröffentlicht, welche die projectivische Geometrie 
bald allein, bald mit der gewöhnlichen Geometrie, in immer 
einfacherem Kleide und auch dem weniger Begabten zugäng 
lich machen. Diese für Gymnasien und Realschulen bestimm 
ten Bücher zeigen, dass die Neuere Geometrie jeden Tag 
mehr in den Unterricht der Mittelschulen eindringt. Werke 
derselben Art, aber mit unbestimmterem Zwecke, werden 
auch in England und Frankreich publicirt. 
Dieses Lehrgebäude, dessen Anfangsgründe wir ausein 
ander setzen wollen, hat verschiedene Namen erhalten. Ich 
will es nicht „Höhere Geometrie“ heissen, denn das, was 
einst „höher“ hiess, ist heute höchst elementar, und auch 
nicht „Neuere Geometrie“, welcher Name nur einen rela 
tiven Begriff ausdrückt; wenn übrigens auch die Methoden 
als moderne angesehen werden können, so ist doch der Stoff 
grösstentheils ein alter. Der Titel „Geometrie der Lage“, 
im Sinne Staudt’s*), scheint mir ebensowenig der richtige zu 
sein, weil er die Betrachtung der metrischen Eigenschaften 
der Figuren ausschliesst. Ich habe den Titel „Projectivische 
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