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Elemente der projectivischen Geometrie.
der Ebene) in zwei correlativen Figuren den Punkten
eines Kegelschnittes die Tangenten eines anderen
Kegelschnittes.
115. Mit Rücksicht auf Nr. 58 und 61 können die Lehr
sätze der Nummern 113 und 114 auch so ausgedrückt werden:
Das Doppelverhältniss der vier Geraden, welche
vier feste Punkte eines Kegelschnittes mit einem
veränderlichen Punkte dieser Curve verbinden, ist
constant.
Das Doppelverhältniss der vier Punkte, in wel
chen vier feste Tangenten eines Kegelschnittes von
einer veränderlichen Tangente derselben Curve ge
schnitten werden, ist constant*).
Man nennt Doppelverhältniss von vier gegebenen
Punkten AB CD eines Kegelschnittes das Doppelverhältniss der
vier Geraden 0 (A, B, C, D), wo 0 ein beliebiger Punkt des
Kegelschnittes ist. Man nennt Doppelverhältniss von vier
gegebenen Tangenten ab cd eines Kegelschnittes das Doppel
verhältniss der vier Punkte o (a, 6, c, d), wo o eine beliebige
Tangente des Kegelschnittes ist.
Das Doppelverhältniss von vier Tangenten eines
Kegelschnittes ist gleich dem Doppelverhältniss
ihrer Berührungspunkte *').
Der Ort eines Punktes, aus welchem man vier
gegebene Punkte ABCD durch Strahlen projiciren
kann, deren Doppelverhältniss einem gegebenen
gleich wird, ist ein Kegelschnitt, der durch die ge
gebenen Punkte geht.
Die Tangente in einem dieser Punkte, A z. B. ist eine
Gerade, welche mit AB, AC, AD eine Gruppe bildet, deren
Doppelverhältniss dem gegebenen gleich ist.
Wird eine Curve von Geraden umhüllt, die von
vier gegebenen Geraden in vier Punkten geschnitten
*) Steiner, loc. cit., S. 156, § 43.
*1) Chasles, Geom. sup., Nr. 663.