Vorwort des Verfassers.
XIII
Desargues*) und Newton* 1 ) haben die Asymptoten
der Hyperbel als Tangenten angesehen, deren Berührungs
punkte unendlich fern sind.
Die Collineation ebener Figuren wird in einigen äl
teren Werken über Perspective, zum Beispiel in Lambert* 2 )
oder sogar in Desargues * 3 ) gefunden, welcher den Lehrsatz
über perspectivische oder collineare Dreiecke und Vierecke
ausgesprochen und bewiesen hat; der Lehrsatz über die Drei
ecke (Nr. 14) fällt übrigens dem Inhalte nach mit einem be
rühmten Porisma Euclids (Nr. 88) zusammen, das von Pap
pus *‘) übertragen wurde. Die Collineation der räumlichen
Figuren wurde (unter dem Namen Homologie) zum ersten
mal von Poncelet * 5 ) betrachtet.
Das Gesetz der Dualität wurde von Gergonne* 6 ) als
absolutes Princip ausgesprochen; wir verdanken es Ponce
let * 7 ) als Folge der Polarentheorie (principe de réciprocité
polaire).
Die geometrischen Gebilde (Punkte einer Geraden, Strah
lenbüschel) findet man, die Namen ausgenommen, in Desar
gues und den späteren Geometern. Steiner hat sie aus
drücklich definirt * 8 ).
Carnot * 9 ) hat das vollständige Vierseit betrachtet,
Steiner * 10 ) hat dessen Begriff auf alle Polygone und die
räumlichen Figuren ausgedehnt.
Die harmonische Theilung war den Geometern des ent
*) Loc. cit., S, 210.
*1) Philosophiae naturalis principia mathematica (1686), Buch I,
Satz 27, scol.
*2) Freie Perspective, 2te Aufl. (Zürich, 1774).
*3) Loc. cit., S. 413 bis 416.
*4) Chasles, Les trois livres des porismes d’Euclide, etc. (Paris,
1860), S. 102.
*5) Loc. cit., S. 369 u. folg.
*6) Annales de Mathématiques, t. XVI (Montpellier, 1826), S. 209.
*î) Annales de Mathématiques, t. VIII (Montpellier, 1818), S. 201.
*8) Systematische Entwickelung, S. XIII—XIV. Ges. Werke, S. 237.
*9) De la corrélation des figures de Géométrie (Paris, 1801), S. 122
*10) Loc. cit., S. 72 und 235. § 19, 55.