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Elemente der projectivischen Geometrie.
Geraden S Q" und Tß; diese Linie wird ßQ" in V treffen.
Ziehen wir jetzt VM'; diese Gerade wird (/' und q" in A' und
A" treffen und M A" endlich wird Q' Q" in A schneiden.
262. Lehrsatz. Werden zwei Winkel von unveränderlicher
Grösse AOS und AO'S so um ihre Scheitel gedreht, dass der
Schnittpunkt S des einen Schenkelpaares auf einer festen Geraden
u bleibt, so beschreibt der Schnittpunkt A der beiden andern
Schenkel einen Kegelschnitt (Fig. 211).
Der Beweis ergibt sich unmittelbar daraus, dass die von den
beweglichen Strahlen OA und OS, OS und O'S, 0'S und O'A
Fig. 211.
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erzeugten Büschel projectivisch sind (86, 82). Dieser Lehrsatz
wurde von Newton unter dem Namen „Organische Beschreibung
der Kegelschnitte“ bekannt gemacht *).
Der Studirende wird sich die Aufgabe stellen, aus diesem
Lehrsatz ein Verfahren abzuleiten, einen Kegelschnitt zu be
schreiben, der durch fünf gegebene Punkte 0, 0', A, B, C geht;
oder, wenn diese fünf Punkte gegeben sind, die Grösse der bei
den Winkel AOS und A 0' S und die Gerade u der Art zu be
stimmen, dass der erzeugte Kegelschnitt durch die fünf gege
benen Punkte geht.
Er kann auch übungsweise die folgenden Eigenschaften be
weisen:
Beschreibt man über der Geraden 0 0', welche die Scheitel
der beiden gegebenen Winkel verbindet, ein Kreissegment, das
einen Winkel fasst, der gleich dem Unterschied von vier rechten
; ) Loc. cit., Buch I, Lern. XXI,