Vierter Abschnitt. Reihen.
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Aus dieser Vergleichung kann überdies bei bekanntem x
eine obere Grenze für den Fehler abgeleitet werden, welcher
begangen wird, wenn man sich bei der Reibe (9) auf die
Summe der n -f- 1 ersten Glieder beschränkt; es ist nämlich
K 0*01 = 1 a n+iX n+1 + a n+ zX n + 2 -{- •••■(<] a n+1 x n + x \ +1 a n+ %x n + 2 \ +•
n-\-l
<%
n-J—1
-f- x
X
B-f-2
+ ••• =
der absolute Betrag dieses Fehlers also kleiner als die zuletzt
angescbriebene Grösse.
Aus diesem Satze können die nachstehenden Folgerungen
gezogen werden.
1) Ist die Reihe (9) für x — X convergent, so ist sie
auch für jeden Wert von x, dessen absoluter Betrag kleiner
ist als j X |, convergent.
Denn da sie für x — X convergirt, so sind für diesen
Wert alle ihre Glieder endlich, liegen also insgesammt unter
einer Grenze x.
2) Ist die Reihe (9) für x — X divergent, so ist sie es
auch für jeden Wert von x } der dem Betrage nach grösser ist
als \X\.
Wäre sie nämlich für einen solchen Wert — gegen die
Behauptung — convergent, so müsste sie für den Wert X
zufolge 1) auch convergent sein — gegen die Voraussetzung.
3) Gilt bezüglich X die in dem obigen Satze getroffene
Voraussetzung, so ist die Reihe (9) in jedem Intervall (a, ß),
dessen Grenzen dem Betrage nach kleiner sind als j X |, gleich-
mässig convergent und definirt daher in einem solchen Intervalle
eine stetige Function von x (82).
Man kann nämlich einen Wert x annehmen, dessen Be
trag | x | grösser ist als | a | und j ß | (also auch grösser als
die Beträge aller Werte aus (a, ß)) und doch kleiner ist als
1 X |; dem Satze zufolge ist die Reihe für diesen Wert absolut
convergent und daher kann die natürliche Zahl m so bestimmt
werden, dass
| a n j r xx' n + 1 j + | a n+2 ^+ 2 1 -| < s