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Erster Theil. Differential -Rechnung.
der Voraussetzung, dass f{x) der Grenzwert einer convergenten
Potenzreihe sei.
Als convergente Potenzreihe kann auch jede rationale
ganze Function von x angesehen werden; ihr Convergenzinter-
vall erstreckt sich über das ganze Gebiet der reellen Zahlen; ist
f{x) = a 0 -j- a x x -f- a 2 x 2 + • • • + a n x n ,
so ist
/*(”)(x) — n(n — 1) • • • 1 ■ a n
und jeder höhere Differentialquotient gleich Null; für eine
solche Function bricht also die Taylor’sehe Reihe ebenfalls
mit dem (w-j-l)-ff en Gliede ab und lautet
(20 + +
sie ist gütig für jeden endlichen Wert von x und von h.
88. Um die Bedingungen festzustellen, unter welchen
zwei Potenzreihen eine und dieselbe Function darstellen, weisen
wir zunächst den folgenden Satz nach.
Wenn die durch die convergente Potenzreihe
a 0 -(- a ± x -J- a 2 x 2 -)-•••
definirte Function f(x) für alle Werte von x aus einem beliebig
engen Intervall (—d, -)- ó) Null ist, so ist sie für alle Werte
von x gleich Null, weil dann die Coefficienten der Potenzreihe
sämmtlich verschwinden müssen.
Weil der Wert x — 0 dem Intervall angehört, so ist
f(0) = a 0 = 0;
daher ist
f(x) = a x x -j- a2% 2 + • • * = x{a t a z x + •••)>
und soll dies letzte Product an jeder Stelle von (—d, -f- d)
gleich Null sein, so muss
«x + a 2 x + a 3 x 2 + •••
für alle diese Werte von x verschwinden, wofür wieder
a 1 = 0
nothwendige Bedingung ist; dann aber ist
f{x) = a 2 x 2 -f- a 3 x s -{-••• = x 2 (a 2 a 3 x + •••)>