Fünfter Abschnitt. Maxima und Minima der Functionen. 259
für alle Werte von h, welche der Bedingung
H <n
genügen, mit alleiniger Ausnahme von h — 0. Es ist selbst
verständlich, dass das Intervall (a — 17, arj), welches die
Umgebung von a ausmacht, ganz in dem Intervalle (a, ß)
enthalten sein muss.
Die zulässige Grösse der Umgehung, also der äusserste
Wert von rj, wird davon ahhängen, wie häufig f(x) in (a, ß)
zwischen Wachsthum und Abnahme wechselt; es darf aber für
den Zweck der Untersuchung 17 unter diesem äussersten Werte
bleiben und beliebig klein angenommen werden.
Die Begriffe des Maximums und Minimums beziehen sich
also nicht auf die Gesammtheit der Werte der Function, son
dern immer nur auf die Werte einer beliebig engen Umgebung.
Eine Function kann in dem ihr zugewiesenen Intervalle meh
rere oder selbst unbegrenzt viele Extreme erlangen und unter
ihren verschiedenen Maximis kann es ein grösstes, ebenso
unter ihren Minimis ein kleinstes geben; das erstere stellt dann
den absolut grössten, das letztere den absolut kleinsten Wert
dar, welchen die Function innerhalb (a, ß) erreicht; mit diesen
Werten wären noch diejenigen an den Grenzen des Intervalls,
nämlich f{cc) und f(ß) zu vergleichen.
113. Der Übergang vom Wachsen zum Abnehmen oder
umgekehrt kann in verschiedener Weise vor sich gehen. Wir
stellen den wichtigsten, die Regel bildenden Fall an die Spitze
und setzen voraus, die Function f(x) besitze an jeder Stelle
innerhalb (a, ß) einen Differentialquotienten im eigentlichen
Sinne oder einen vollständigen Diflferentialquotienten (20). Unter
dieser Voraussetzung lässt sich der Satz erweisen, dass an
einer Stelle, an welcher die Function ein Extrem erreicht, ihr
Eifferentialquo tient verschwindet
Im Falle eines Maximums ist nämlich vermöge der Re
lation (1)
fja + h)~ fja)
in
für Werte von h aus dem Intervalle (—17, 0) positiv, für
Werte aus (0, rj) negativ, und der eine Grenzwert dieses Quo