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Erster Th eil. Differential-Rechnung.
oder nach Ausführung der Rechnung
x 2 — ab = 0,
woraus
x = + Y üb .
In analytischem Sinne entspricht die eine Lösung einem
Maximum, die andere einem Minimum von 6; um eine Unter
scheidung treffen zu können, ist eine Festsetzung über 0 noth-
wendig: 0 soll den hohlen Winkel bedeuten, durch welchen
PA in PB übergeführt wird, und soll negativ oder positiv
sein, jenachdem die Drehung im Sinne des Uhrzeigers oder in
dem entgegengesetzten Sinne vor sich geht. Unter solchen
Umständen ist 0 positiv, wenn in Fig. 19 P rechts von 0
liegt, negativ, wenn P links von 0 liegt; es entspricht dann
x = -f-I/ab ein Maximum, x = —Yab ein Minimum.
Sind a, b entgegengesetzt bezeichnet, liegen also A, B zu
2o entgegengesetzten Seiten von XX',
L Fig. 20, so zeigt die Lösung an, dass
es keinen grössten oder kleinsten
\ Wert von 0 gibt. Versteht man
W [ " /o ^ unter 0 den Winkel, durch welchen
PA in PB übergeführt wird mittels
einer Drehung gegen den Sinn des
Uhrzeigers*), so durchläuft 0, während x das Intervall (—oo,
-j- oo) beschreibt, beständig abnehmend das Intervall (2?r, 0),
es findet daher thatsächlich weder ein Maximum noch ein
Minimum statt.
Die Aufgabe kann durch geometrische Betrachtung wie
folgt gelöst werden. Den Ort der Punkte P, für welche der
Winkel APB, Fig. 19, constant ist, bildet ein Kreisbogen
über der Sehne MP; die beiden Kreise des Kreisbüschels mit
den Grenzpunkten AB, welche die Gerade XX' berühren, geben
in den Berührungspunkten die Lösungen der Aufgabe. Denn,
geht man von einem dieser Kreise über zu einem ein wenig
grösseren aus dem Büschel, der die Gerade XX' schneidet, so
ruht in diesem, wie man sich durch eine einfache Betrachtung
*) Die Festsetzung ist beidemal so getroffen, dass 0 bei Über
schreitung von x = 0 stetig bleibt.