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Erster Theil. Differential-Rechnung.
totale Differential d 2 f gleiches Vorzeichen hat mit dem zweiten
totalen Differentialquotienten, so gilt der Satz: Die Function
f(x x , x 2 , . . . x n ) kann einen extremen Wert nur an einer solchen
Stelle erlangen, an welcher das totale Differential
identisch, d. i. unabhängig von den Werten dx 1} dx 2 , ■ • • dx n ,
verschwindet; und es hat die Function an einer solchen Stelle
wirklich ein Maximum oder ein Minimum, wenn das zweite
totale Differential
beständig, d. i. für alle Wertverbindungen dxi / dx 2 / • • • / dx n *),
negativ, beziehungsweise positiv ist.
Die Anwendung des zweiten Theiles dieses Satzes kann
in speciellen Fällen häufig entfallen, wenn nämlich aus der
Natur der Aufgabe selbst zu erkennen ist, ob es sich um ein
Maximum oder um ein Minimum handeln kann.
121. Beispiele. 1) Es sind die extremen Werte der Function
f(x, y) = ax 2 -J- 2bxy -(- cy 2 -{- 2g% -f- 2hy -f- k
zu bestimmen.
Die beiden für einen extremen Wert nothwendigen Be
dingungsgleichungen
*) Hierbei dürfen unter dx,, dx 2 , . . . dx n beliebig grosse Werte
gedacht werden, weil das Vorzeichen des Ausdruckes für d^f, auf das
allein es ankommt, nicht geändert wird, wenn man ihn mit dem Quadrat
einer beliebig grossen Zahl q multiplicirt; dann aber treten an die Stelle von
dx,, dx 2 , . . . dx n
ic,, q dx 2 , q dx n ,