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Erster Theil. Differential-Rechnung.
Fig. 58.
Für positive, 1 übersteigende cp ist r > a und convergirt
mit wachsendem cp gegen a als Grenzwert; für negative cp ist
r<Ca und convergirt mit wachsen
dem Betrage von cp ebenfalls gegen
die Grenze a; infolge dessen be
schreibt der Zweig DE unzählig
viele dem Kreise vom Halbmesser
a von aussen beständig sich nähernde
Windungen, und der Zweig OF eben
solche Windungen von innen; der
genannte Kreis spielt also die Rolle
einer krummlinigen Asymptote.
§ 3. Gestaltung einer Curve in der Umgebung eines Punktes.
140. Eine Curve MC, Fig. 59, sei auf ein rechtwinkliges
Coordinatensystem bezogen und durch ihre Gleichung y = f{x)
gegeben. Auf derselben werde ein Punkt M 0 mit den Coor-
dinaten xjy 0 ins Auge gefasst und in demselben die Tangente
M 0 T 0 construirt, deren Richtungscoefficient mit y 0 ' bezeichnet
werden möge. Die zu einer Abscisse x = OP gehörige Ordi
nate der Curve heisse y, die zu derselben
Abscisse gehörige Ordinate der Tangente
Y- die Differenz
(1) d = y-Y
ist eine Function von x, bezüglich deren
vorläufig bemerkt werden kann, dass sie
für x = x Q verschwindet. Der Yariabeln
x weisen wir zunächst ein Intervall (x 0 — ln,
x 0 -f- h) zu, innerhalb dessen 8 an keiner andern Stelle ausser
x Q Null wird, so dass die Tangente ausser M 0 keinen andern
Punkt mit der Curve gemein hat.
Für Y ergibt sich aus der Tangentengleichung
Y— y 0 = Vo'i® — x Q )
die Bestimmung
Y = y* + y№ ~~ x ü )
und hiermit nimmt 8 den Ausdruck
$ — y Vq 2/o'0 — x o)
an.