Sechster Abschnitt. Anwendung der Differential-Rechnung u. s. w. 359
dies erfährt zunächst einen Zeichenwechsel bei dem Durch
gänge durch Null, wenn 2n — 2 eine ungerade ganze Zahl
oder einen Bruch mit ungeradem Zähler und Nenner bedeutet;
in beiden Fällen ist aber n ein Bruch mit geradem Nenner
und ungeradem Zähler, r daher nur für positive Werte von cp
reell. Der Pol ist also in keinem Falle ein Wendepunkt.
Bleibt also nur die Möglichkeit eines Zeichen Wechsels in
cp 2 -f- n 2 -f- n übrig, und ein solcher tritt an den Stellen
—+]/—n — n 2 ein, wenn n negativ und dem Betrage
nach kleiner als 1 ist: hiernach hat z. B. die Curve r =
einen Wendepunkt an der Stelle cp = — (zu der Stelle cp
gehört ein imaginärer Radiusvector), die Curve r
zwei an den Stellen cp = -h
1/2
V<p
1
= Y
deren
§ 4. Verhalten zweier Curven in der Umgehung eines
gemeinsamen Punktes.
142. Zwei Curven C und C', Fig. 64, auf ein und das
selbe Coordinatensystem bezogen, seien durch die Gleichungen
(c) s-m
(C') y = 9d(x)
gegeben; beiden Curven sei der Punkt M 0 mit den Coordi-
naten xjy 0 gemeinschaftlich, so dass
(1) \% = fi x o)
12/0 = ^ (^o) -
Die nachfolgende Betrachtung erstreckt sich auf ein solches
Gebiet der Yariabeln x, innerhalb dessen es ausser x Q keine
Stelle mehr gibt, an welcher die Ordinaten beider Curven
einander gleich sind. Von den Functionen f{x), cp(x) wird
vorausgesetzt, dass sie auf dem betrachteten Gebiete endliche
Differentialquotienten aller Ordnungen besitzen, die in Betracht
kommen werden, und daher nach der Taylor’sehen Formel
entwickelbar sind.
Um das Verhalten der Curven in der Umgebung des