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Erster Theil. Differential-Rechnung.
ist. Weil in diesem Falle d von der vierten Ordnung ist, ver
hält sich eine solche Osculationsebene zur nächsten Umgebung
der Curve wie eine gewöhnliche Tangentialebene und wird
stationäre Osculationsebene genannt. Die Gleichung (7) kann
dazu dienen, die Parameterwerte der Punkte mit stationärer
Osculationsebene zu bestimmen.
Für eine ebene Curve ist die Gleichung (7) identisch
erfüllt; denn gilt für jeden Punkt der Curve
Äx + By+Ce + D = 0,
so ist auch für jeden
du
du
A d * x I 7? cl *y I n
A 7 - 2 + 15 du* ~‘ ü
dir
du 2
d 3 x
du 3
+ *% + <>*•
du 3
und die Gleichung (7) drückt eine nothwendige Folge dieser
drei Gleichungen aus.
Es mag bemerkt werden, dass man in den Gleichungen
(5), (6), (7) die Diiferentialquotienten auch durch die betref
fenden Differentiale ersetzen, statt u auch s als Parameter ver
wenden kann.
Neben die analytische Definition der Osculationsebene als
einer Ebene, welche mit der Curve eine Berührung mindestens
zweiter Ordnung hat, lassen sich auch geometrische Definitio
nen stellen. Zunächst die folgende: Die Osculationsebene im
Funkte M ist die Grenze einer Tangentialebene, welche ausser
M noch einen zweiten gegen M sich bewegenden Funkt M' mit
der Curve gemein hat
Drückt man nämlich die Forderung aus, dass der Punkt
(2) der Ebene (1) angehöre, deren Cosinusse der Beziehung
(3) entsprechen, so kommt man zunächst zu der Gleichung
(ä5 CO8a + 3v« CO86 + s? eos<! )T + - E=0 ;
fr2
dividirt man durch — und lässt dann h gegen Null conver-
giren, so ergibt sich wegen lim -p- — 0 für die Grenzlage der
Ebene die charakteristische Gleichung