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Erster Theil. Differential-Rechnung.
für a < 1 lim a( x ~ a ? = 0,
x=a
1
für a > 1 lim &(»—«) 2 = -f- oo.
x—a
6) Für die Function y = sin x (und auch für die übrigen
trigonometrischen Functionen) existirt bei lim x — + oo kein
Grenzwert; denn bei stetigem Wachsen von x in der einen wie
in der andern Richtung erleidet die Function unaufhörlich
Zeichenwechsel und schwankt zwischen — 1 und -}- 1.
7) Die Function y — sin ist für den Wert x = 0 nicht
definirt; hei der Convergenz von x gegen diese Stelle von der
einen oder andern Seite existirt vermöge der Fälle 1) und 6)
für sie kein Grenzwert.
16. Von einer Yariabeln x oder einer Function y der
selben (bei einem gewissen Grenzübergange des x) sagt man,
sie werde unendlich Mein oder sei ein UnendlichMeines, wenn
sie gegen die Grenze Null convergir!.
Man sagt von x, beziehungsweise y, es werde unendlich
gross oder sei ein Unendlichgrosses, wenn es sich der (uneigent
lichen) Grenze oo (mit bestimmtem oder unbestimmtem Vor
zeichen) nähert.
Unter einem Unendlichkleinen hat man sich also eine
Variable im Zustande ihrer Convergenz gegen den Grenzwert
Null, unter einem Unendlichgrossen eine Variable im Zustande
ihres unaufhörlichen numerischen Wachsens vorzustellen.
Es seien y, y x zwei Functionen von x, welche bei einem
näher qualificirten Grenzüb ergange lim x — a zugleich unend
lich klein werden. Dasselbe gilt dann von ihrer Summe, ihrer
Differenz und ihrem Product; von dem letzteren lässt sich
aussagen, dass es rascher gegen Null convergir! als die ein
zelnen Factoren, indem von einem gewissen Momente der Con
vergenz angefangen der zu einem Werte von x gehörige Wert
von yy x dem absoluten Betrage nach beständig kleiner sein
wird als die zu dem gleichen Weide des x gehörigen Beträge
von y und y x - es kann hiernach in Bezug auf yy x einerseits
und y, y x andererseits von einem verschiedenen Grade des ün-
endlichkleinwerdens gesprochen werden.