Erster Abschnitt. Variable und Functionen.
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1) Die Function y — sin# ist durchaus stetig; denn wäh
rend (Fig. 5, wo der Kreis mit dem Halbmesser = Längen
einheit beschrieben ist) der Punkt M den Kreis von M 0 aus
stetig durchläuft, die Variable x also
das Continuum (0, 2jt) beschreibt,
durchläuft der Punkt P oder der Wert
von y die Continua (0, 1), (1, —1),
(— 1, 0). Vermöge der Periodicität
zeigt die Function dasselbe Verhalten
auf dem ganzen Bereich der unbe
schränkten Variabein x.
Dasselbe gilt von der Function
y = cosx, welche die Continua (1, —1),
(—1, 1) beschreibt, während x das Intervall (0,27t) stetig
durchläuft.
Die übrigen trigonometrischen Functionen
Fig. 5.
tgx
sin X
COS X ’
cotg«
COS X
sin« y
sec« =
l
COS X ’
cosec x
1
— 7
Sin X
da sie sich aus den vorgenannten mittels der Division bilden
lassen, sind überall dort nicht definirt, wo der jeweilige Nenner
Null wird, und besitzen daselbst Unendlichkeitspunkte von der
unter 18 4) beschriebenen Art. So ist tg« an den Stellen
(2n -f-1)— nicht definirt (n kann jede positive und negative
ganze Zahl mit Einschluss der Null bedeuten), und es ist bei
spielsweise
lim tg x — -f- oo, lim tg x = — oo.
n n ,
x= y -0 *=-2+°
2) Die Function y = setzt sich aus zwei durchaus
stetigen Functionen durch Division zusammen, ist daher auch
durchgehends stetig mit vorläufigem Ausschluss der Stelle
x = 0, an welcher sie nicht definirt ist; da jedoch lim
x=—0 X
— hm ——- = 1, so kann auch diese Stelle in den Stetiff-
a;=+0 X °
keitsbereich einbezogen werden, wenn man der Function an
der Stelle 0 den Wert 1 beilegt.