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Erster Teil. Differential-Rechnung.
in ähnlicher Weise sind die beiden noch übrigen Gleichungen
der Gruppe (14) zu behandeln, wodurch sich wieder Gleichungen
ergeben, welche im Verein mit (21) die gestellte Aufgabe auch
in bezug auf die zweiten Diiferentialquotienten lösen.
Bei geometrischer Interpretation dieses Problems sind
wieder zwei Auffassungen zu unterscheiden, welche den in 64
unter I, II erörterten entsprechen.
I. Bedeuten x, y, z die Koordinaten eines Punktes M im
Raume in bezug auf ein Koordinatensystem und u, v, w die
Koordinaten desselben Punktes in bezug auf ein anderes Koor
dinatensystem, so spricht man von einer räumlichen Koordi
natentransformation.
Eine der wichtigsten unter diesen
bildet der Übergang von rechtwinkligen
Koordinaten zu räumlichen Polarkoor
dinaten. Dann ist w = r der Radius
vektor, u = cp der Neigungswinkel der
Ebene MOZ gegen die ^rr-Ebene und
v = 0 der Winkel ZOM (Fig. 17) und
die Transformationsgleichungen lauten:
\ Fig. 17.
Z
M
(23)
die inverse Transformation ist durch
r = I ]/x 2 + y 2 + z 2
cp = arc tg —
(23*)
6 = arc cos
6 = arc cos i—■=====■
\y x i + y i + z i
bestimmt, wobei die Eindeutigkeit der zweiten Gleichung da
durch herbeigeführt wird, daß man festsetzt, cp sei derjenige
Bogen aus dem Intervalle (0, 2jc), dessen Sinus das Vorzeichen
von y und dessen Kosinus das Vorzeichen von x hat.
In diesem Falle lauten die Gleichungen (21), nachdem
bereits jene (22) berücksichtigt worden sind, wie folgt: