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Erster Teil. Differential-Rechnung.
(17)
l Z 1 „ l z
cos # =
sin#
e -j-e
J 2 „ I .2
2 t
Da die natürliche Potenz periodisch ist mit dem Modul 2 ui,
so daß e»* + 2 **t = e *(*+ 2 *«) = so sind die Funktionen cos#,
sin# periodisch mit dem Modul 2jt, wie dies für ein reelles
Argument schon bekannt war.
Ist # rein imaginär, # = ix, so geben die Formeln (17)
(18)
-X
e x + e ,
cos %x = —^ = cosh#,
sin ix
2
. e x — e
= i sinh#,
so daß der Kosinus einer rein imaginären Variablen reell, der
Sinus rein imaginär ist. Durch diese Formeln ist zugleich
der Zusammenhang zwischen den Kreis- und den Hyperhel
funktionen (34) hergestellt.
Ist # komplex = x + iy, so hat man nach (17):
cos (# + iy)
e ix ■ e“ y + e~ ix ■ e y (e ix +e~ ix ) (e y + e~ y ) - {e ix - e~ ix ) (/-e~ y )
2 ' ~ " ~ ~~ ~ ~ 4
sin (# + iy)
e ix .e~ y -e~ ix -e y (e ix -e~ ix ) (e y + e~ y )-{e ix + e~ ix ) (e y -~e~ y ) >
2 i — 4 i
mit Beachtung der Formeln (15) und (18) gibt dies:
cos(# -J- iy) = cos# cos iy — sin# sin^i/
sin (# -f iy) = sin # cos iy + cos# sin iy,
Formeln, welche völlig dem für reelle Bögen geltenden Addi
tionstheorem entsprechen; in der Form geschrieben:
cos(# + iy) = cos# coshy — ¿sin# sinhy
sin (# iy) = sin # cos hy -\- i cos# sinh y
lassen sie die linksstehenden Funktionen als komplexe Größen
erscheinen.
Der Kosinus und der Sinus einer komplexen Variablen sind
demnach eindeutige periodische Funktionen mit dem Modul 2n.